
40 bis 50 Jahre Haft für US-Kryptounternehmer Bankman-Fried gefordert
Zur Begründung verwiesen sie in ihrem Antrag unter anderem darauf, dass es um Anlegerverluste von mehr als zehn Milliarden Dollar (umgerechnet 9,2 Milliarden Euro) gehe. Richter Lewis Kaplan soll Ende März über das Strafmaß entscheiden. Der 32-jährige Gründer der Kryptowährungs-Börse FTX war im November von Geschworenen schuldig gesprochen worden. Schöpft Kaplan die vorgesehenen Strafen bei allen Anklagepunkten aus, könnten es mehr als 100 Jahre Gefängnis werden. Bankman-Frieds Anwälte schlugen rund sechs Jahre Haft vor.
Der tief gefallene Kryptounternehmer war im vergangenen November in sieben Anklagepunkten unter anderem des Betrugs und der Geldwäsche schuldig gesprochen worden. Ihm war zur Last gelegt worden, Kundengelder in Milliardenhöhe veruntreut zu haben. FTX, einer der größten Handelsplätze für Kryptogeld wie Bitcoin, war Ende 2022 spektakulär zusammengebrochen. Bankman-Fried wurde auf den Bahamas festgenommen und an die USA ausgeliefert.
Die damals weltweit zweitgrößte Kryptobörse FTX war im November 2022 Pleite gegangen, was ein Erdbeben in der Krypto-Welt auslöste. Bankman-Fried hatte zuvor wie kein anderer den Aufstieg von Kryptowährungen hin zu einer vermeintlich seriösen Investition verkörpert.
Das Geschäftskonstrukt brach jedoch zusammen, als bekannt wurde, dass FTX Kundengelder teilweise nutzte, um den ebenfalls von Bankman-Fried gegründeten Krypto-Investmentfonds Alameda Research zu stützen. Inmitten einer grundsätzlichen Krise von Digitalwährungen zogen Anleger in Panik ihre Fonds ab, was zur Pleite von FTX führte. Am Ende fehlten rund 8,7 Milliarden Dollar (7.98 Milliarden Euro).
Bankman-Fried sagte vor Gericht, er habe die finanzielle Lage seiner Unternehmen nur teilweise verstanden. Die Staatsanwälte hielten ihm jedoch "unübertroffene Gier" vor und betonten, angesichts der "historischen" Dimension des Verbrechens müsse die Strafe angemessen hoch ausfallen. Das solle auch "Respekt vor dem Gesetz fördern". Die Ankläger warfen Bankman-Fried auch vor, wiederholt unter Eid gelogen zu haben. Sollte der Richter ebenfalls zu diesem Schluss kommen, könnte die Strafe höher ausfallen.