Die politische Weltbühne steht Kopf, nachdem Russland einen internationalen Haftbefehl gegen Julia Nawalnaja erlassen hat. Als Witwe des verstorbenen Oppositionsführers Alexej Nawalny steht sie im Zentrum einer Kontroverse, die sowohl in Russland als auch international für Aufsehen sorgt. Die Anschuldigungen wegen angeblicher extremistischer Verbindungen werfen Fragen über politische Verfolgung auf, während Nawalnajas Verteidigerinnen und Verteidiger von einem politisch motivierten Angriff sprechen. Die Entwicklungen könnten die diplomatischen Beziehungen weiter belasten und die Zukunft der Opposition in Russland prägen.

Ziel ist es, Maßnahmen gegen Personen und Organisationen zu ergreifen, die für die Unterdrückung der Opposition in Russland verantwortlich gemacht werden. Diese Maßnahmen umfassen das Einfrieren von Vermögenswerten in der EU sowie Einreiseverbote.

Dies entbinde Putin zwar nicht von seiner Verantwortung, vertiefe aber das Rätsel um den Tod des im Februar in einem Straflager gestorbenen Dissidenten, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Zuvor hatte Nawalnys Team im Exil im Ausland unter anderem behauptet, Putin habe Nawalny töten lassen, um einen geplanten Austausch des Gefangenen mit im Westen inhaftierten Russen zu verhindern.

Dmitri Safronow hielt am 26. März einen Gedenkgottesdienst am Grab von Nawalny in Moskau ab, um den 40. Todestag des Politikers zu würdigen, ein wichtiges Ritual in der russisch-orthodoxen Tradition. Eine am Dienstag auf der Website der Moskauer Diözese veröffentlichte Anordnung degradierte Safronow öffentlich von seiner Position als Priester zu der eines Psalmenlesers und entzog ihm für die nächsten drei Jahre das Recht, Segen zu spenden oder eine Soutane zu tragen. Er wurde auch in eine andere Kirche innerhalb der Hauptstadt versetzt.

Nawalnaja kündigte in dem dpa-Interview am Tegernsee erneut einen entschlossenen Kampf gegen Putin an - und forderte eine möglichst starke Unterstützung des Westens. Sie selbst habe keine Angst, betonte sie - auch wenn sie natürlich mit einem gewissen Risiko lebe. "Und dieses Risiko wird noch steigen, wenn ich gute Arbeit leiste", fügte sie hinzu.

Wolkow wurde am 12. März vor seinem Haus in der litauischen Hauptstadt Vilnius, wo er im Exil lebt, angegriffen. Der Angreifer schlug eine Scheibe seines Autos ein, sprühte ihm Tränengas in die Augen und schlug mit einem Hammer auf ihn ein, wie die Polizei damals mitteilte. Der litauische Präsident Gitanas Nausėda gab Reportern in Vilnius die Verhaftungen bekannt und dankte Polen für seine Arbeit.

Großbritanniens Außenminister David Cameron hat Russland vorgeworfen, den in Russland inhaftierten russisch-britischen Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa seit seiner Festnahme vor zwei Jahren "erniedrigenden und unmenschlichen Haftbedingungen" ausgesetzt zu haben. Cameron beschuldigte die russischen Behörden am Donnerstag, den sich verschlechternden Gesundheitszustand von Kara-Mursa zu missachten. Die "erniedrigenden und unmenschlichen Haftbedingungen" zielten eindeutig darauf ab, "sein körperliches und geistiges Wohlbefinden weiter zu schädigen".

Zuletzt hatten die EU-Staaten zum zweiten Jahrestag des Kriegs gegen die Ukraine neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. Die Maßnahmen richteten sich gegen 106 Personen und 88 Einrichtungen, die für Handlungen verantwortlich sind, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen.

Die EU verhängt als Reaktion auf den Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny in einem russischen Straflager Sanktionen. Die Außenminister der Mitgliedstaaten verständigten sich am Montag bei einem Treffen in Brüssel auf Strafmaßnahmen gegen Vertreter des russischen Justizsystems, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.