
Attentat auf slowakischen Regierungschef: Robert Fico kämpft nach Mordanschlag um sein Leben
Nach dem Attentat wurde Fico mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, wo er einer mehrstündigen Notoperation unterzogen wurde. Trotz der anfänglichen Ungewissheit über seinen Gesundheitszustand äußerte sich Vize-Ministerpräsident Tomas Taraba optimistisch und erklärte gegenüber der BBC, dass Fico außer Lebensgefahr sei und gute Chancen auf Genesung habe.
Der mutmaßliche Täter, ein 71-jähriger Schriftsteller, wurde kurz nach dem Attentat festgenommen. Medienberichten zufolge handelt es sich um einen ehemaligen Wachmann eines Einkaufszentrums. Obwohl das genaue Motiv des Angriffs noch nicht abschließend geklärt ist, deuten erste Hinweise auf ein politisches Motiv hin, wie Innenminister Matus Sutaj Estok auf einer Pressekonferenz bekannt gab.
Die Schießerei löste eine Welle der Empörung aus. Politiker aus dem In- und Ausland verurteilten den Angriff auf das Schärfste. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete den Mordanschlag als "feige Tat" und betonte, dass Gewalt in der Politik keinen Platz haben dürfe. Auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und US-Präsident Joe Biden äußerten sich entsetzt über den Angriff.
Der Vorfall warf ein Schlaglicht auf die politische Situation in der Slowakei. Fico, der in der Vergangenheit wegen seiner umstrittenen Regierungspolitik und seiner Nähe zu Russland kontrovers diskutiert wurde, stand erneut im Zentrum der Aufmerksamkeit. Seine Regierung beschloss zuletzt eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die von vielen Seiten kritisiert wurde und zu massiven Protesten führte.
Das Attentat auf Fico stellt einen Angriff auf die Demokratie dar und verdeutlicht die angespannte politische Lage in der Slowakei. Während die Ermittlungen noch im Gange sind und das genaue Motiv des Täters noch geklärt werden muss, ist die Solidarität mit dem slowakischen Regierungschef und seinem Volk weit verbreitet.