
Bahnverkehr in Schleswig-Holstein und Hamburg bleibt auch am Freitag stark eingeschränkt
Durch den bundesweiten Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bleibt der Bahnverkehr in Schleswig-Holstein und Hamburg auch am Freitag eingeschränkt. Für den dritten Streiktag besteht von der Deutschen Bahn weiterhin ein Notfahrplan für den Regional- und Fernverkehr, wie die DB Regio mitteilte. Das Zugangebot ist jedoch stark begrenzt. Reisenden wird geraten, geplante Fahrten wenn möglich zu verschieben.
In Hamburg fahren in einem 20- oder 60-Minuten-Takt vereinzelte S-Bahn-Linien. Fahrgäste werden dennoch gebeten, stattdessen möglichst mit U-Bahnen und Bussen zu fahren. Die Unternehmen Metronom, Erixx und AKN werden nicht bestreikt, allerdings kann der Streik auch auf ihren Verbindungen zu Ausfällen und Verspätungen führen.
Verzögerungen wird auch im Güterverkehr durch den Bahnstreik erwartet. "Wir gehen vom jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass es durch den Streik in unseren Standorten zu erheblichen Auswirkungen kommen wird", teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit.
Im seit November laufenden Tarifstreit ist es der vierte und mit sechs Tagen längste Arbeitskampf. Neben finanziellen Forderungen dreht sich die Auseinandersetzung vor allem um das Thema Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter.
Lokführern und Zugbegleitern bietet die Bahn darüber hinaus an, ab dem 1. Januar 2026 die Arbeitszeit bei gleichem Gehalt von 38 auf 37 Stunden zu reduzieren. Wer sich gegen die Absenkung entscheidet, bekommt gemäß dem Angebot stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. In Summe erhielten die Beschäftigten, die bei der aktuellen Arbeitszeit bleiben, mit dem Angebot brutto 13 Prozent mehr Geld als jetzt. Die GDL fordert 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei 12 Monaten Laufzeit.
Viel wichtiger ist der Gewerkschaft den öffentlichen Aussagen zufolge aber eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Forderung hält die Bahn in diesem Umfang für unerfüllbar, auch weil dann zu viel neues Personal gebraucht werde. Schon jetzt gibt es bei Lokführern und auch in anderen Bahn-Berufen einen Fachkräftemangel.