
Brand in Spanien: Vier Tote bei Brand eines Wohnblocks in Valencia
Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden 14 Personen, darunter ein siebenjähriges Kind, wegen Verletzungen unterschiedlichen Schweregrades behandelt und 12 von ihnen in Krankenhäuser gebracht, sieben Menschen leicht verletzt, größtenteils durch Rauchvergiftung. Die Zahl der Opfer könnte steigen, da 19 Personen vermisst werden, sagte eine Quelle im Stadtrat, die darum bat, nicht namentlich genannt zu werden, gegenüber Agence France-Presse.
Bilder zeigten Flammen und riesige schwarze Rauchwolken, die das Gebäude im Stadtteil Campanar im Westen Valencias verschlangen. 22 Feuerwehrteams wurden gerufen, um das Feuer zu bekämpfen, das sich auch auf ein benachbartes Gebäude ausbreitete. Das öffentlich-rechtliche spanische Fernsehen TVE berichtete, dass sich in dem 14-stöckigen Gebäude, das rasch "auf ein Skelett reduziert" worden sei, mehr als 130 Wohnungen befänden. Das Feuer begann gegen 17.30 Uhr im vierten Stock und breitete sich laut Zeugen und Rettungskräften schnell aus. Bilder zeigten Flammen und riesige schwarze Rauchwolken, die das Gebäude verschlangen.
Im Gespräch mit dem regionalen Fernsehsender A Punt sagte Esther Puchades, stellvertretende Vorsitzende des Verbands der Industrieingenieure in Valencia, dass sich das Feuer so schnell ausgebreitet habe, weil das Gebäude mit einer leicht entflammbaren Polyurethan-Verkleidung bedeckt sei.
Der Brand weckt Erinnerungen an die Tragödie im Londoner Grenfell Tower im Jahr 2017. Beim Brand des 24-stöckigen Wohnhauses waren 72 Menschen ums Leben gekommen. Auch in diesem Fall breitete sich das Feuer über die hoch brennbare Fassadenverkleidung aus.
Im Oktober letzten Jahres zerstörte ein Brand einen Nachtclub in der Nachbarregion Murcia und forderte 13 Todesopfer. Es handelte sich um Spaniens tödlichsten Nachtclubbrand seit drei Jahrzehnten. Sechs Personen wurden im Rahmen einer Untersuchung wegen Totschlags angeklagt und könnten mit bis zu neun Jahren Haft rechnen, wenn sich herausstellt, dass die Todesfälle auf Fahrlässigkeit zurückzuführen sind.