
Cristiano Ronaldo und das portugiesische Powerplay: Türkei chancenlos
Cristiano Ronaldo, der weltweit gefeierte Superstar, stand erneut im Mittelpunkt des Geschehens, sowohl auf als auch abseits des Spielfelds. Das größte Hindernis für die Mannschaft von Roberto Martínez war jedoch nicht die türkische Abwehr, sondern die zahlreichen Fans, die versuchten, Selfies mit Ronaldo zu ergattern. Während der 90 Minuten stürmten vier Fans auf das Feld, um ein Foto mit ihrem Idol zu machen. Nach dem Schlusspfiff kamen noch zwei weitere hinzu, sodass insgesamt sechs Platzstürmer gezählt wurden.
Diese wiederholten Unterbrechungen machten deutlich, dass Ronaldo besseren Schutz benötigt, und die UEFA sowie die Gastgeber müssen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit des Spielers zu gewährleisten. Trotz dieser Ablenkungen zeigte Ronaldo eine herausragende Leistung und war maßgeblich am Erfolg seiner Mannschaft beteiligt.
Von Beginn an demonstrierte Portugal seine taktische Überlegenheit und nutzte die Schwächen der türkischen Mannschaft gnadenlos aus. Nach zehn Minuten hatte Portugal das Spiel vollständig unter Kontrolle. Vitinha agierte als klassischer Spielmacher, der das Tempo des Spiels bestimmte, während Bernardo Silva als vielseitiger Akteur jedes Teil der Mannschaft unterstützte.
Ronaldo zeigte bereits in den ersten Minuten seine technische Klasse. Nach 14 Minuten ließ er den türkischen Rechtsverteidiger Zeki Celik mit einer Finte ins Leere laufen und schlug eine präzise Flanke in den Strafraum. Das erste Tor in der 21. Minute war ein typisches portugiesisches Tor, eingeleitet durch eine Ballbesitzphase und einen energischen Einsatz von Pepe, der den Ball zu Rafael Leão brachte. Leão legte den Ball in den Lauf von Nuno Mendes, dessen Flanke perfekt für Silva war, der den Ball mit Präzision ins Netz schoss.
Nur sieben Minuten später folgte das zweite Tor, das auf kuriose Weise zustande kam. João Cancelo spielte einen lockeren Pass nach vorne, den der türkische Verteidiger Samet Akaydin lässig zu seinem Torwart Altay Bayindir zurückspielen wollte. Doch der Rückpass geriet außer Reichweite des herauseilenden Torwarts und rollte ins Tor, trotz der verzweifelten Klärungsversuche von Zeki Celik.
Nach der Halbzeitpause versuchte die Türkei, das Spiel aggressiver anzugehen, doch Portugal blieb unbeeindruckt. In der 56. Minute erzielte Bruno Fernandes das dritte Tor nach einer brillanten Vorlage von Ronaldo. Anstatt selbst aufs Tor zu schießen, spielte Ronaldo den Ball quer zu Fernandes, der mühelos ins leere Tor einschob. Mit diesem Assist wurde Ronaldo zum besten Vorlagengeber in der Geschichte der Europameisterschaften.
Portugal sicherte sich mit diesem Sieg nicht nur den ersten Platz in der Gruppe F, sondern demonstrierte auch, warum sie zu den Favoriten auf den Titel in Deutschland zählen. Roberto Martínez zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und betonte die Bedeutung der Teamkohärenz und der Motivation durch die Fans.
"Wir sind Gruppenerster und können im nächsten Spiel Änderungen vornehmen, was für mich sehr wichtig ist, da es in der Umkleidekabine viele Spieler gibt, die es verdient hätten, zu spielen", sagte Martínez. Portugal hat die Tschechische Republik bereits mit 2:1 geschlagen und ist eine von nur drei Mannschaften, die aus ihren ersten beiden Spielen die maximale Punktzahl von sechs Punkten holten. Damit steht der Gruppensieg bereits vor dem Spiel gegen Georgien am Mittwoch in Gelsenkirchen fest.
Ronaldo, der mit 39 Jahren seine sechste Europameisterschaft bestreitet, könnte der älteste Torschütze in der Geschichte des Turniers werden, sollte ihm ein Treffer in Deutschland gelingen. Auch wenn ihm in diesem Spiel kein Tor gelang, zeigte er erneut seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und seine Bedeutung für die Mannschaft.
Insgesamt war es ein überzeugender Auftritt der portugiesischen Mannschaft, die ihre Stärken voll ausspielte und ihre Ambitionen auf den Europameistertitel untermauerte. Mit der gezeigten Leistung und der taktischen Disziplin sind sie bestens gerüstet für die kommenden Herausforderungen im Turnier.