
Iran: Beginn der Registrierung für Präsidentschaftskandidaten nach Raisis Tod
Die Kandidatenregistrierung begann um 8 Uhr Ortszeit im Innenministerium und wird fünf Tage lang fortgesetzt. Die Wahl wurde vorgezogen, nachdem Raisi und sieben weitere Personen bei einem tragischen Absturz im nebelverhangenen Norden Irans ums Leben gekommen waren. Gemäß der Verfassung wurde Mohammad Mokhber vom obersten Führer Ayatollah Ali Khamenei zum Übergangspräsidenten ernannt.
Gemäß dem iranischen Wahlgesetz müssen die Kandidaten zwischen 40 und 75 Jahre alt sein und mindestens einen Master-Abschluss haben. Obwohl sich rund 30 Personen gemeldet hatten, erfüllte keiner von ihnen die erforderlichen Voraussetzungen, wie staatliches Fernsehen berichtete.
Die endgültige Liste der Kandidaten wird am 11. Juni vom zwölfköpfigen Wächterrat, einem Gremium aus Klerikern und Juristen, veröffentlicht, das vom obersten Führer geleitet wird. Dieses Gremium hat in der Vergangenheit mehrere Kandidaten disqualifiziert, darunter gemäßigte und reformistische Persönlichkeiten.
Die Präsidentschaftswahl findet in einer turbulenten Zeit für den Iran statt, geprägt von inneren und äußeren Spannungen sowie anhaltenden Protesten gegen die Regierung. Die Wahlbeteiligung war bei den letzten Wahlen aufgrund von Unzufriedenheit und der Disqualifikation vieler Kandidaten durch den Wächterrat historisch niedrig.
Potenzielle Kandidaten für die bevorstehende Wahl könnten neben dem amtierenden Übergangspräsidenten Mohammad Mokhber auch der ehemalige Präsident Mohammad Ahmadinejad und der Reformpräsident Mohammad Khatami sein. Die Liste wird innerhalb von zehn Tagen nach Ende der Registrierungsfrist bekannt gegeben.
Der neue Präsident wird vor großen Herausforderungen stehen, darunter das umstrittene Atomprogramm, wirtschaftliche Probleme und internationale Spannungen. Die Spannungen im Nahen Osten, insbesondere zwischen Israel und von Iran unterstützten Milizen, tragen ebenfalls zur angespannten Atmosphäre bei.
Die Wahl wird unter Sicherheits- und Hygienebedingungen abgehalten, so der iranische Innenminister Ahmad Vahidi, der betonte, dass die Beteiligung der Bevölkerung gesichert sei.
Diese Wahl wird den politischen Kurs des Irans in den nächsten Jahren maßgeblich bestimmen, während das Land mit internen und externen Herausforderungen konfrontiert ist.