Die Gesetzesentwürfe, die in einer seltenen Samstagssitzung verabschiedet wurden, wurden mit überwältigender Mehrheit überparteilicher Stimmen angenommen, lassen jedoch die Zukunft des Sprechers des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, zweifeln, da er versucht, wütende rechtsextreme Kritiker abzuwehren. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte das lange aufgeschobene Hilfspaket und sagte, die militärische und wirtschaftliche Hilfe werde "Tausende und Abertausende Leben retten".

David Cameron und der polnische Radek Sikorski betonten, dass die Genehmigung der Hilfe für die Ukraine im Krieg gegen die russische Aggression eine Frage der Glaubwürdigkeit der USA gegenüber ihren Verbündeten in der NATO und in der Welt sei. "Dies ist unser gemeinsamer Appell an das US-Repräsentantenhaus und persönlich an Sprecher Mike Johnson, das Hilfspaket für die Ukraine zur Abstimmung vorzulegen", sagte Sikorski auf einer Pressekonferenz nach Gesprächen mit Cameron und betonte, dass sie um eine Genehmigung des Pakets bitten.

Die Abstimmung fand statt, nachdem eine kleine Gruppe von Republikanern, die gegen die 60 Milliarden US-Dollar für die Ukraine waren, die ganze Nacht über im Senat saßen und die letzten Stunden der Debatte dazu nutzten, zu argumentieren, dass die USA sich auf ihre eigenen Probleme konzentrieren sollten, bevor sie mehr Geld ins Ausland schicken. Aber 22 Republikaner stimmten zusammen mit fast allen Demokraten mit 70 zu 29 Stimmen für die Verabschiedung des Pakets, wobei Befürworter argumentierten, dass ein Verzicht auf die Ukraine den russischen Präsidenten Wladimir Putin ermutigen und die nationale Sicherheit auf der ganzen Welt gefährden könnte .

Das von den Republikanern dominierte US-Repräsentantenhaus will nach Angaben seines Vorsitzenden Mike Johnson dem aktuellen Gesetzentwurf des Senats für neue Ukraine- und Israel-Hilfen nicht zustimmen. Als Begründung gab Johnson am Montag (Ortszeit) an, dass in dem Entwurf "das dringendste Problem, dem unser Land gegenübersteht", nicht enthalten sei - womit er sich auf die Sicherung der US-Grenze zu Mexiko bezog. Der Senat seinerseits könnte schon am Dienstag über das Hilfspaket abstimmen - eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei Estland für die "ständig spürbare Unterstützung" bedankt, die der baltische EU- und Nato-Mitgliedsstaat für sein von Russland angegriffenes Land leistet. Estland habe die Ukraine in vielerlei Hinsicht unterstützt und mit bereits 17 gelieferten militärischen Hilfspaketen seine Führungsrolle demonstriert, sagte Selenskyj am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Alar Karis in Tallinn.