
Schüsse in Prag: Alle Toten identifiziert – Polizeichef weist Kritik zurück
Der Polizeichef wies den Vorwurf zurück, die Einsatzkräfte seien zu spät am Tatort gewesen und stellte sich vor die Polizisten. Diese seien vier Minuten nach Eingang des Notrufs am Tatort gewesen. Der Polizeieinsatz sei so abgelaufen, wie er zuvor in Übungen geprobt worden sei. Seiner Einschätzung nach habe der schnelle Einsatz ein größeres Blutvergießen verhindert. Matejcek bedankte sich bei den Kolleginnen und Kollegen.
Zudem betonte der Polizeichef, die Gefahr bestünde, dass es Nachahmer gebe. So sei noch in der Nacht ein Notruf eingegangen, nachdem sich ein Mann durch den Amoklauf inspiriert gefühlt habe, ähnlich zu handeln. Die Person sei jedoch identifiziert und festgenommen worden. Während der Pressekonferenz wurde Videomaterial auf einem Bildschirm gezeigt. Es stammte aus den Bodycams, die die Beamten während ihres Einsatzes trugen. Offenbar wollte man so versuchen, die Arbeit der Sicherheitskräfte so transparent wie möglich zu machen.
Ein Student hatte am Donnerstagnachmittag im Hauptgebäude der Philosophischen Fakultät in der Prager Innenstadt das Feuer eröffnet. Über das Motiv herrschte noch Unklarheit. Die Ermittler gehen davon aus, dass er auch für einen Mord an einem Vater und dessen Tochter im Säuglingsalter vor einer Woche verantwortlich gewesen ist.
Klarheit sollen ballistische Untersuchungen bringen. Rakusan teilte mit, dass der Schütze seine Waffen legal besessen habe und nicht vorbestraft gewesen sei.