
Trump verschärft seine düstere Rhetorik in seiner Wahlrede
Die bevorstehende Präsidentschaftswahl am 5. November bezeichnete er als das "wichtigste Datum" in der Geschichte der USA. "Das Datum - denken Sie daran, der 5. November - wird glaube ich das wichtigste Datum in der Geschichte unseres Landes sein." Trump wiederholte zudem seinen Vorwurf, sein Rivale Joe Biden sei der "schlechteste" Präsident in der US-Geschichte.
Bidens Wahlkampfteam interpretierte die Äußerungen als Drohung. Der "Verlierer" der Wahl von 2020 drohe erneut "mit politischer Gewalt". "Er will einen weiteren 6. Januar, aber das amerikanische Volk wird ihm in diesem November eine weitere Wahlniederlage bescheren, weil es seinen Extremismus, seine Neigung zur Gewalt und seinen Durst nach Rache weiterhin ablehnt", hieß es in der Erklärung mit Blick auf die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021.
In der Doppelrolle des Bad Boy und selbst erklärten Messias: Donald Trump. Der warnte nun vor einem Blutbad, sollte er nicht gewählt werden. Das klingt krass, aber nicht überraschend. Trump sagte und machte schon ganz anderes. Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad für das Ganze geben – das ist das Geringste. Es wird ein Blutbad für das Land sein", warnte er, während er über die Auswirkungen des Offshorings auf die Autoindustrie des Landes und seine Pläne zur Erhöhung der Zölle auf im Ausland hergestellte Autos sprach.
So eine Wahl wie in Russland, die wäre ganz nach Donald Trumps Geschmack. Dort wählt im Grunde Wladimir Putin sich selbst, und dass Trump die Bürger in den USA eher als lästige Schatten im Glanze seines Ruhmes sieht, war spätestens klar, als er bei der Amtseinführungsfeier im Januar 2017 über die Teilnehmerzahlen lügen ließ, dass sich die Balken des Weißen Hauses bogen.
Trump muss sich also einer echten Wahl stellen. Aber ein Demokrat ist er nicht, er ist Trumpokrat. Daher akzeptierte er seine Wahlniederlage 2020 nicht und ließ zum Sturm aufs Kapitol blasen. Und entsprechend pumpt er auch die nun im November anstehende Wahl auf und erklärt sie zu einem Endgame zwischen guten und bösen Mächten. Das ist zwar traurig und lächerlich zugleich, aber es hat Programm.