
Zoff um Zölle: EU und China im Elektroauto-Streit
Die EU-Kommission gab bekannt, dass sie vorläufige Zollsätze für führende chinesische Elektroautobauer wie BYD, Geely und SAIC einführen wird: 17,4% für BYD, 20% für Geely und 38,1% für SAIC. Diese Maßnahme soll ab dem 4. Juli wirksam werden und ab November endgültig eingeführt werden, sofern nicht eine qualifizierte Mehrheit der EU-Staaten dagegen stimmt.
China hat die Entscheidung scharf verurteilt und als protektionistisch bezeichnet. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums warnte vor den Folgen für die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und der EU sowie für die globale Stabilität der Automobilproduktion und Lieferketten.
In Deutschland, einem wichtigen Handelspartner Chinas, gibt es ebenfalls massive Kritik. Bundesverkehrsminister Volker Wissing warnte vor einem möglichen Handelskrieg und betonte, dass offene Märkte und Wettbewerb entscheidend seien, um die Preise für Fahrzeuge zu senken.
Auch innerhalb der EU gibt es Widerstand. Deutschland, Ungarn und Schweden haben Bedenken gegen die Zollerhöhung geäußert, während die deutsche Autoindustrie die Entscheidung als Schritt weg von globaler Zusammenarbeit kritisierte.
Die Zollerhöhung könnte auch schwerwiegende Folgen für den Agrarsektor der EU haben. China hat bereits mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht, die EU-Exporte von Schweinefleisch und Milchprodukten ins Visier zu nehmen, was einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen könnte.
Es bleibt abzuwarten, ob die EU und China in den bevorstehenden Gesprächen eine Lösung finden können, um einen weiteren Handelsstreit zu verhindern, oder ob die Spannungen eskalieren und einen globalen Handelskonflikt auslösen werden.