
Chinesische Börsenaufsicht will Evergrande-Chef Aktienhandel verbieten
Xu habe Finanzbetrug "mit besonders abscheulichen Mitteln und unter besonders schwerwiegenden Umständen" begangen, zitierte Hengda Real Estate aus der Entscheidung der CSRC. Der Evergrande-Chef soll demnach ebenfalls eine Geldstrafe zahlen, und zwar in Höhe von 47 Millionen Yuan.
Evergrande steht im Mittelpunkt der Krise des chinesischen Bausektors. Chinas Behörden hatten 2020 mit Beschränkungen bei der Kreditbeschaffung auf die ausufernde Verschuldung der Branche reagiert. Besonders bei Evergrande führte dies zu Zahlungsausfällen und Projektabbrüchen. 2021 beantragte der Konzern ein Insolvenzverfahren. Er hat umgerechnet mehr als 300 Milliarden Euro Schulden angehäuft.
Ein Gläubiger hatte 2022 in Hongkong den Antrag auf die Liquidierung von Evergrande gestellt, das Verfahren zog sich seitdem in die Länge. Anfang Dezember hatte Richterin Chan dem strauchelnden Unternehmen für die Vorlage eines Umstrukturierungsplans noch einen Aufschub gewährt, um die drohende Abwicklung abzuwehren.
Der an der Hongkonger Börse gelistete Konzern ist umgerechnet mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar der weltweit am höchsten verschuldete Bauträger. Die Abwicklung dürfte das Vertrauen in den kriselnden Immobilienmarkt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter schmälern und für Turbulenzen auf dem Aktienmarkt sorgen, den die Regierung jüngst erst versuchte, wieder zu stabilisieren.
Im September wurde der Konzernchef Xu Jiayin in China festgenommen, die Aktienkurse stürzten ab. Der Handel mit den Aktien des Baukonzerns wurde daraufhin eingestellt, Anfang Oktober jedoch wieder aufgenommen. Behördliche Untersuchungen gegen eine weitere Tochterfirma sorgten für weitere Unsicherheit.
Es besteht die Befürchtung, dass sich die Probleme im Immobiliensektor des Landes auf andere Teile der chinesischen Wirtschaft ausweiten könnten, wenn sich das Wachstum verlangsamt. Seit Ausbruch der Schuldenkrise des Sektors Mitte 2021 sind Unternehmen, auf die 40 % der chinesischen Hausverkäufe entfallen, zahlungsunfähig. Peking hat kürzlich versucht, den Immobiliensektor zu stärken, indem es die Hypothekenzinsen senkte, Bürokratie abbaute und Bauträgern mehr Kredite gewährte.
Der chinesische Immobiliensektor ist eine wichtige Säule der chinesischen Wirtschaft. Seit die Aufsichtsbehörden im Jahr 2020 die Regeln für die Kreditaufnahme im Immobiliensektor verschärft haben, ist das Unternehmen in Ohnmacht gefallen. Dies führte dazu, dass Evergrande seinen Schulden nicht nachkommen konnte. Letzten Monat schätzte ein ehemaliger chinesischer Beamter, dass selbst die 1,4 Milliarden Einwohner Chinas nicht in der Lage wären, alle leerstehenden Häuser im ganzen Land zu besetzen.