
Der inhaftierte pakistanische Ministerpräsident Imran Khan legt in drei Rechtsfällen Berufung gegen Verurteilungen ein
Khans Verurteilung erfolgte im Vorfeld der Parlamentswahlen am 8. Februar, bei denen Kandidaten, die von Khans pakistanischer Tehreek-e-Insaf-Partei (PTI) unterstützt wurden, die meisten Sitze gewannen. Bei der Wahl eines neuen Parlaments und letztlich der Wahl eines neuen Ministerpräsidenten konnte jedoch keine Partei eine einfache Mehrheit erreichen. Khan konnte nicht kandidieren.
Khan wurde am 30. Januar wegen der Offenlegung von Amtsgeheimnissen zu zehn Jahren Haft verurteilt. Innerhalb der nächsten Tage wurde er in einem Bestechungsfall zu 14 Jahren und wegen Verstoßes gegen ein Ehegesetz zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Khosa sagte, die Berufungen gegen die Verurteilungen wegen der Offenlegung von Amtsgeheimnissen und der Beteiligung an Korruption seien beim Obersten Gerichtshof von Islamabad eingereicht worden, während bei einem anderen Gericht Berufung gegen die Verurteilung von Khan und seiner Frau Bushra Bibi wegen Verletzung eines Ehegesetzes eingelegt worden sei.
Unterdessen protestierten Khans PTI und mehrere andere politische Parteien am Freitag gegen die angebliche Manipulation der Abstimmung vom 8. Februar. Tausende versammelten sich in der Nähe der südlichen Stadt Hyderabad. Khans Partei rief außerdem zu landesweiten Protesten gegen die angebliche Wahlfälschung auf.
Die Partei des ehemaligen Premierministers Nawaz Sharif, die Khans Regierung nach seinem Sturz durch ein Misstrauensvotum im Jahr 2022 ablöste, schließt derzeit eine Machtteilungsvereinbarung ab, um eine Koalitionsregierung zu bilden. Sharifs Partei Pakistan Muslim League befindet sich in Gesprächen mit der Pakistanischen Volkspartei des ehemaligen Präsidenten Asif Ali Zardari und den Verbündeten, die Khan im Jahr 2022 abgelöst hatten.
Khan war nach seiner Verhaftung im Mai 2023 in mehr als 170 Rechtsfälle verwickelt, unter anderem wegen der Anstiftung zu Gewalt. Bei landesweiten Unruhen im Mai griffen Khans Anhänger das Militärhauptquartier in Rawalpindi an, stürmten einen Luftwaffenstützpunkt in Mianwali in der östlichen Provinz Punjab und zündete ein Gebäude im Nordwesten an, in dem das staatliche Radio Pakistan untergebracht war. Die Gewalt ließ erst nach, als Khan damals vom Obersten Gerichtshof freigelassen wurde.
Khosa sagte, Khans Anwaltsteam strebe die Aussetzung aller drei gegen Khan und seine Frau verhängten Verurteilungen und Urteile an.