
Die Zins-Sauerei - Sparer sollten sich nach Alternativen umschauen
Doch seit vergangenem Jahr hebe die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen schrittweise an, der Leitzins habe bereits wieder drei Prozent erreicht. "Aber die Banken geben es nicht an ihre Kunden weiter, die meisten zahlen nach wie vor keinerlei Zinsen aufs Tagesgeld", betont der IAC-Geschäftsführer.
Die Folge sind satte Gewinne: Die Deutsche Bank verdiente mit einem Ergebnis von rund fünf Milliarden Euro zuletzt so viel wie seit 15 Jahren nicht mehr. Ganz ähnlich sehe es bei der Commerzbank aus, und besonders betroffen seien rund 50 Millionen Sparkassen-Kunden, so Wiechmann. Diese zeigten sich wegen der oft jahrelangen Kundenbeziehung besonders träge: "Damit fehlt es den Sparkassen schlicht am Druck, die Zinsen auf ein marktgerechtes Niveau zu erhöhen."
Null Prozent Zinsen und fast neun Prozent Inflation, das lässt die Kaufkraft der Ersparnisse rasant schmelzen. Bessere Zinsangebote junger Smartphone-Banken seien nicht für jeden etwas, eher zu empfehlen sei der Weg auf den Kapitalmarkt, sagt der IAC-Geschäftsführer: "Anders als bei den Banken finden sich die Zinsanhebungen der Notenbank hier nämlich unmittelbar wieder." Die durchschnittliche Verzinsung deutscher umlaufender Zinspapiere von Schuldnern höchster Bonität - die Umlaufrendite - liege aktuell bei rund 2,5 Prozent, Tendenz steigend.
Fazit: Für Sparer sei es besser, ihr Geld direkt erstklassigen Schuldnern wie dem deutschen Staat oder Firmen wie Siemens, Daimler, BMW oder Adidas zu leihen. Wer erstklassige US-Firmen einbeziehe, profitiere sogar vom höheren Zinssatz im Dollarraum, der bei vier bis fünf Prozent liege, so Wiechmann. Doch auch bei Zinspapieren gelte es, breit zu streuen - am besten mit einem Fonds wie dem "TOP Defensiv Plus": 2010 vom IAC aufgelegt, habe er seither eine Rendite deutlich über dem allgemeinen Zinsniveau erreicht.
Agenturen/bnm