
Energieprodukte und Lebensmittel dämpfen Inflation
Die Inflation war damit im März so niedrig wie zuletzt im Mai 2021. Erstmals seit Februar 2015 waren zudem Nahrungsmittel günstiger als ein Jahr zuvor - die Preise gingen um 0,7 Prozent verglichen mit März 2023 zurück. Vor allem frisches Gemüse wurde mit minus 20,1 Prozent deutlich günstiger, auch Molkereiprodukte (minus 5,5 Prozent) waren billiger. Deutlich teurer wurde hingegen Olivenöl (gut 54 Prozent) sowie auch Obst und Brot.
Energieprodukte verbilligten sich im Jahresvergleich um 2,7 Prozent - und das trotz der Anfang des Jahres ausgelaufenen Energiepreisbremsen und des höheren CO2-Preises auf fossile Brennstoffe. Damit setzte sich der seit Jahresbeginn zu beobachtende Preisrückgang bei Energie fort, er wirkte erneut dämpfend auf die Gesamtteuerung.
Deutlich günstiger wurden vor allem Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (minus 10,8 Prozent), Erdgas (minus 9,2 Prozent) und Strom (minus 8,1 Prozent). Fernwärme war hingegen mit einem Plus von 20,6 Prozent erheblich teurer, Kraftstoffe waren leicht teurer.
Ohne Energie und Lebensmittel betrug die Inflation im März - die sogenannte Kerninflation - 3,3 Prozent. In anderen Bereichen lag die Inflation demnach deutlich über der Gesamtteuerung, so wurden etwa Alkohol und Tabak (plus 5,2 Prozent) und Autos (plus 4,1 Prozent) merklich teurer. Dienstleistungen verteuerten sich um 3,7 Prozent, hier stachen etwa Versicherungen heraus.
Volkswirte rechnen mit einem weiteren Rückgang der Teuerung. Im Jahresschnitt erwarten führende Wirtschaftsforschungsinstitute eine deutliche Abschwächung der Inflation auf 2,3 Prozent nach 5,9 Prozent im vergangenen Jahr. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Im vergangenen Jahr setzten viele Verbraucher daher den Rotstift an. Der Privatkonsum fiel als wichtige Konjunkturstütze aus. Gegenüber dem Vormonat Februar stiegen die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent.