
Existenzbedrohung durch Hochwasser: Bayerns Landwirte in Not
Das Hochwasser in Bayern hat zu schweren Schäden in der Landwirtschaft geführt, die laut Markus Drexler, Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), große Teile der Ernte für dieses Jahr vernichtet haben.
Besonders betroffen sind Schwaben sowie Teile von Ober- und Niederbayern. Die Wassermassen haben landwirtschaftliche Kulturen wie Getreide, Rüben, Kartoffeln, Mais sowie Sonderkulturen wie Feldgemüse, Erdbeeren und Himbeeren stark in Mitleidenschaft gezogen.
Junge Kartoffel- und Maispflanzen, die mehrere Tage unter Wasser standen, sind abgestorben oder verfault. Auch Wiesen und plattgewalztes Getreide sind in den allermeisten Fällen nicht mehr zu retten oder durch Verunreinigungen unbrauchbar geworden.
Zusätzlich zu den Ernteschäden mussten in den betroffenen Gebieten auch Ställe evakuiert werden. Die Landwirte haben sich gegenseitig unterstützt und Ausweichställe genutzt, um die Tiere in Sicherheit zu bringen. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium und die Staatsregierung planen Hilfsmaßnahmen in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro für die Betroffenen.
Es gibt ein Förderprogramm für eine Mehrgefahrenversicherung (MGV) bei landwirtschaftlichen Kulturen in Bayern, das jedoch Überschwemmungen durch Bachüberschwemmungen nicht abdeckt. Die Überschwemmung von landwirtschaftlich genutzten Flächen ist nach Auskunft der Versicherungswirtschaft nicht versicherbar und kann deshalb auch zukünftig nicht in die Förderung der MGV aufgenommen werden.
Obwohl die zugesagten Hilfen geschätzt werden, dürften sie für viele betroffene Betriebe nicht ausreichen. Carl von Butler, Generalsekretär des BBV, betonte in einem Brief an die Landwirtschaftsministerin, dass einige Betriebe durch die Schäden existenziell gefährdet sind. Die Staatsregierung betont die Wichtigkeit der baldigen Befahrbarkeit der Flächen für die weitere Pflege der Bestände.
Trotz der verheerenden Schäden bedankten sich sowohl der Bayerische Bauernverband als auch das Landwirtschaftsministerium bei den Landwirten, die im Hochwassereinsatz geholfen haben. Viele von ihnen waren mit Geräten und Maschinen im Einsatz, um bei der Bekämpfung des Hochwassers zu unterstützen.