
Gerichtstermin für Harvey Weinstein nächste Woche
Am Donnerstag entschied das oberste Gericht von New York, dass der Prozessrichter einen Fehler begangen habe, als er die Aussagen von Frauen zugelassen habe, die angeblich von Weinstein missbraucht worden seien, in den gegen ihn erhobenen Anklagen jedoch nicht namentlich genannt worden seien. Berichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft von Manhattan angedeutet, dass sie eine Wiederaufnahme des Verfahrens anstrebt, was mit ziemlicher Sicherheit eine erneute Aussage von Haley erfordern würde.
Es ging damals vor allem um zwei Vorwürfe: Weinstein soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum S-ex gezwungen und die heutige Friseurin Jessica Mann 2013 vergewaltigt haben. Tatsächlich stützte sich die Staatsanwaltschaft bei dem weltweit beachteten Fall auch auf eine Reihe von Zeuginnen, die Weinstein s-exuelle Übergriffe vorwarfen, die allerdings nicht Teil der Anklage waren. Damit sollte aufgezeigt werden, dass die Taten Weinsteins einem wiederkehrenden Muster folgten.
Trotz der Entscheidung vom Donnerstag bleibt Weinstein im Gefängnis. In einem zweiten Strafprozess in Los Angeles, in dem es ebenfalls um S-exualverbrechen ging, war er 2023 zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden - zusätzlich zu den 23 Jahren in New York. Manhattans Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg muss nun entscheiden, ob er ein neues Verfahren gegen Weinstein einleitet. Man werde "alles in unserer Macht Stehende tun, um diesen Fall erneut zu verhandeln", teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit.
Das Urteil vom Donnerstag hat keine Auswirkungen auf eine gesonderte 16-jährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung in Kalifornien, und Weinstein bleibt weiterhin hinter Gittern.