
Imran Khans Fall: Verurteilung, politische Intrigen und Herausforderungen für die PTI
Eine Gerichtsentscheidung in Islamabad hat Imran Khan und seinen ehemaligen Außenminister Shah Mahmood Qureshi schuldig befunden, ein geheimes Telegramm veröffentlicht zu haben. Dieses Telegramm, das von einem pakistanischen Botschafter in Washington nach Islamabad geschickt wurde, soll eine Verschwörung der Vereinigten Staaten gegen Khan im Jahr 2022 dokumentieren.
Khan behauptete, dass diese Verschwörung inszeniert wurde, um seine Macht zu untergraben und ein Misstrauensvotum durch die Opposition zu ermöglichen. Die Entscheidung wurde von Oberstem Richter Aamer Farooq verkündet und markiert einen weiteren Rückschlag für Khan, der bereits zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, weil er gegen islamisches Gesetz verstoßen hatte, indem er seine Frau Bushra Bibi zu früh nach ihrer Scheidung geheiratet hatte.
Darüber hinaus wurde Khan wegen Korruption im Zusammenhang mit Geschenken, die er während seiner Amtszeit als Premierminister zwischen 2018 und 2022 erhalten hatte, für schuldig befunden. Eine 14-jährige Haftstrafe wurde im April zur Bewährung ausgesetzt, bleibt jedoch rechtlich bestehen.
Imran Khan wurde durch ein Misstrauensvotum des Parlaments abgesetzt, nachdem er sich mit den ranghöchsten Generälen Pakistans überworfen hatte. Diese politische Krise führte zu einer intensiven Auseinandersetzung zwischen Khan und seinen politischen Gegnern, darunter eine breite Koalition von Parteien, die als dem Einfluss des Militärs gegenüber nachgiebiger galten. Trotz seiner juristischen und politischen Probleme erzielten treue Kandidaten seiner Partei bei den Wahlen im Februar gute Ergebnisse, obwohl diese von Vorwürfen der Wahlmanipulation überschattet waren.
Salman Safdar, ein Anwalt der PTI, äußerte sich außerhalb des Gerichtsgebäudes gegenüber AFP und bezeichnete die Verurteilung als "ersten großen Fall im Rahmen der politischen Verfolgung von Imran Khan und Shah Mahmood Qureshi, der im Sande verlaufen ist". Safdar bezog sich damit auf die Wahrnehmung innerhalb der PTI, dass die juristischen Verfahren gegen Khan politisch motiviert sind und darauf abzielen, seine Rückkehr an die Macht zu verhindern.
Analysten betrachten Pakistan zunehmend als ein "Hybridregime", in dem das Militär erheblichen Einfluss auf die demokratische Politik ausübt. Diese Situation hat zu einer angespannten politischen Atmosphäre geführt, in der Khan und seine Unterstützer versuchen, sich trotz der rechtlichen und politischen Herausforderungen zu behaupten.
Insgesamt zeigt die Situation um Imran Khan und die PTI die Komplexität der politischen Landschaft Pakistans und die Herausforderungen, die sich aus einem Machtkampf zwischen politischen Parteien und dem Militär ergeben. Die Zukunft Khans und seiner politischen Bewegung bleibt ungewiss, während er weiterhin mit einer Reihe von rechtlichen und politischen Herausforderungen konfrontiert ist.