
Italien: Regionen Emilia-Romagna weiter von schweren Unwettern heimgesucht
Die italienische Feuerwehr rückte nach eigenen Angaben allein in der Emilia-Romagna seit Dienstagmorgen zu 600 Einsätzen aus und war dort mit 400 Feuerwehrleuten vor Ort. Die Einsatzkräfte retteten etwa Menschen, die in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen waren, oder in den Wassermassen gestrandete Autofahrer. In der Stadt Cesena, wo der Fluss Savio über die Ufer getreten ist, haben die Einsatzkräfte Dutzende von Menschen gerettet, die auf den Dächern ihrer Häuser festsaßen. Andernorts rettete eine Helikopter-Einheit etwa eine Familie mit zwei kleinen Kindern, die aufgrund der Überschwemmungen in ihrem Haus festsaß.
Der Zivilschutz hatte bereits am Montag eine Warnung der höchsten Stufe vor Überschwemmungen und Erdrutschen für die Region Emilia-Romagna herausgegeben. Die Bewohner einiger Provinzen wurden aufgefordert, unnötige Reisen zu vermeiden und wenn möglich von zuhause zu arbeiten. Die Region in Norditalien war bereits Anfang Mai von heftigen Niederschlägen und daraufhin über die Ufer tretenden Flüssen heimgesucht worden. Dabei kam es auch zu Todesopfern, Hunderte Menschen wurden evakuiert. Auch auf der Mittelmeerinsel Sizilien kam es in der Nacht zu Dienstag zu starkem Regen. Die Feuerwehr musste nach eigenen Angaben zu rund 115 Einsätzen ausrücken, um etwa Autofahrern zu helfen sowie umgefallene Bäume zu entfernen.
Bereits am Dienstag kam es in der Emilia-Romagna und den Marken zu Überschwemmungen. Mehr als 900 Menschen mussten sicherheitshalber evakuiert werden, da Flüsse oder Bäche wegen des starken Regens über die Ufer traten oder zumindest drohten, überzutreten. Einige Bahnverbindungen mussten gesperrt werden. In manchen Städten wurden zudem die Schulen geschlossen und wegen des starken Windes haben Gemeinden an der Adria ein Zugangsverbot zu ihren Stränden erlassen.
Die Region ist seit Wochen von Unwettern betroffen. Anfang Mai waren zwei Menschen bei Überschwemmungen getötet worden, Hunderte mussten ihre Wohnungen verlassen. Das Alpha-Tauri-Team, das seine Rennfabrik in Faenza ganz in der Nähe von Imola hat, hatte den Opfern der Unwetter zuletzt am Rande des Rennens in Miami sein Mitgefühl übermittelt. "Auch einige unserer Mitarbeiter waren betroffen. In dieser schwierigen Zeit sind unsere Gedanken bei ihnen und bei allen, die betroffen sind", schrieb der Rennstall bei Twitter. Der Grand Prix in Imola ist der sechste Saisonlauf. Mit dem Rennen beginnt die Formel 1 ihre Europa-Saison. Danach folgen innerhalb von zwei Wochen die WM-Läufe in Monaco und Barcelona.
Angesichts der Lage vor Ort sprach auch Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni den Menschen in den betroffenen Regionen ihre "volle Solidarität" aus. "Die Regierung verfolgt die Entwicklung der Ereignisse aufmerksam und ist bereit, die notwendigen Hilfsmaßnahmen zu ergreifen", schrieb sie bei Twitter.
Agenturen