
Nächster GDL-Bahnstreik und auch wieder Ausstand bei der Lufthansa
Wie die Gewerkschaft am Sonntagabend mitteilte, soll der Streik im Personenverkehr am Dienstag um 02.00 Uhr beginnen und am Mittwoch um 02.00 Uhr enden. Im Güterverkehr soll der 24-Stunden-Streik nach GDL-Angaben schon Montag um 18.00 Uhr beginnen. Die Bahn bezeichnete die kurzfristige Streikankündigung als "blanke Zumutung" für Reisende. Kritik kam auch von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).
Auch der Fahrgastverband Pro Bahn äußerte deutliche Kritik. Verbandschef Detlef Neuß sagte der "Rheinischen Post": "Langsam wird tatsächlich ein Amoklauf daraus. Die Fahrgäste verlieren die Geduld, haben sie eigentlich bereits verloren."
Die Deutsche Bahn kritisierte die kurzfristige Ankündigung von Warnstreiks scharf. Die GDL mache ihre Drohung wahr, Streiks nicht mehr 48 Stunden vorher anzukündigen, teilte das Unternehmen am Sonntagabend in Berlin mit. "Das ist für Millionen von Bahnreisenden und die Wirtschaft eine blanke Zumutung." Der Streik werde sich erneut massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken. Die DB versuche trotz des kurzen Vorlaufs, für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder ein Grundangebot anzubieten, hieß es weiter. Im Fernverkehr sollen demnach längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden.
Die Bahn hatte die GDL zuvor für Montag zu neuen Tarifgesprächen eingeladen - allerdings ohne ein neues schriftliches Angebot vorzulegen. "Wir sind überzeugt, dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen wird", erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler. In dieser bereits "sehr weit fortgeschrittenen Phase der Verhandlungen" zu einem "schriftlichen Austausch von Angeboten und Antworten" überzugehen, sei "nicht zielführend".
Angesichts der festgefahrenen Situation sprach sich die Union für einen Austausch der beiden Verhandlungsführer aus. "Die Herren Seiler und Weselsky haben sich dermaßen verhakt, dass sie den Weg frei machen müssen für neue Verhandlungsführer im Tarifstreit", sagte der Vizechef der Unionsfraktion im Bundestag, Ulrich Lange (CSU), der "Bild am Sonntag". "Hier tragen zwei Streithähne offenbar auch eine persönliche Fehde aus und die Bahn-Kunden müssen es ausbaden", fügte Lange mit Blick auf den GDL-Vorsitzenden Weselsky und Bahn-Personalvorstand Martin Seiler hinzu. Das "Tarif-Theater" bei der Bahn müsse enden.
Weiter hieß es, alle Fahrgäste, die bis einschließlich 10. März ein Ticket für eine Reise am 12. März gekauft haben und diese aufgrund des GDL-Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist demnach aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste im Fernverkehr im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren. Generell bat die DB die Reisenden, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren.