
"Panama Papers": Fonseca verstarb im Alter von 71 Jahren in einem Krankenhaus in Panama-Stadt
Die Anklage hatte zwölf Jahre Haft für Fonseca und seinen ehemaligen Geschäftspartner Jürgen Mossack gefordert. Das Urteil in diesem Geldwäscheprozess wird voraussichtlich bis Anfang Juni erwartet. Mossack Fonseca wird beschuldigt, 215.000 Briefkastenfirmen in Steueroasen gegründet zu haben, in denen Politiker, Prominente und Sportler aus der ganzen Welt ihr Vermögen versteckten. Im April standen insgesamt 29 Angeklagte in Panama vor Gericht, darunter Fonseca, der jedoch aufgrund seiner gesundheitlichen Situation nicht persönlich an der Verhandlung teilnehmen konnte.
Der Tod Fonsecas löste unterschiedliche Reaktionen aus. Panamas Ex-Präsident Ricardo Martinelli würdigte ihn als "großen Menschen, Anwalt, Schriftsteller und Politiker" und drückte sein Beileid aus. Martinelli charakterisierte Fonseca als Opfer einer grausamen Verfolgung.
Die „Panama Papers“ wurden erstmals im Frühjahr 2016 von der „Süddeutschen Zeitung“ und anderen Medien des Internationalen Konsortiums investigativer Journalisten (ICIJ) veröffentlicht. Durch ein massives Datenleck wurden der Zeitung 11,5 Millionen Dokumente zugespielt. Fast 400 Reporter aus über 80 Ländern waren an den Recherchen beteiligt, die die Geheimnisse von Briefkastenfirmen in Panama und anderen Steueroasen enthüllten. Diese Offenlegungen erschütterten die Welt der Finanzen und führten zu zahlreichen Untersuchungen und Reformen in verschiedenen Ländern.
Der plötzliche Tod von Ramón Fonseca könnte eine Wende in diesem langwierigen Kapitel der Finanzgeschichte markieren. Während das Gerichtsurteil noch aussteht, werden die Auswirkungen seines Erbes und Vermächtnisses auf die weitere Aufarbeitung des Skandals und die Bemühungen um mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht in der globalen Finanzwelt sorgfältig beobachtet.