
Saharastaub über Griechenland und Deutschland
Im Süden des Peleponnes und auf der Insel Euböa in der Nähe von Athen wurden am Montagnachmittag sogar 31 Grad erwartet. Asthmatiker und andere gefährdete Menschen "sollten Sport im Freien sowie anstrengende körperliche Arbeit vermeiden", sagte die Vorsitzende der griechischen Lungenärztevereinigung, Stamatoula Tsikrikas, dem Sender. Der Verband hatte bereits am Donnerstag gewarnt, dass sich der Staub mit Pollen, Bakterien und Pilzen vermischen könne, was "eine hochgiftige Mischung ergibt, die für den menschlichen Körper gefährlich ist". Der Professor für Lungenheilkunde Thodoris Vasilakopoulos empfahl im Fernsehsender ANT1, dass gefährdete Menschen Masken und Sonnenbrillen tragen sollten.
Die dichte Bewölkung führte nach Angaben örtlicher Medien zu mehreren Flugverspätungen in Thessaloniki. Laut Meteorologen sollten die Temperaturen ab Mittwoch wieder sinken. Die Sahara ist die größte Quelle von Mineralstaub, jährlich werden 60 Millionen bis 200 Millionen Tonnen Staub freigesetzt. Große Partikel fallen schnell wieder zu Boden, kleinste Partikel können tausende Kilometer bis nach Europa geweht werden.
Der Saharastaub sorgt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch am Ostermontag für besonderes Licht in Berlin und Brandenburg. Staub und Wolken trübten auch am zweiten Osterfeiertag die Sonne ein, sagte ein DWD-Meteorologe der Deutschen Presse-Agentur. Ein Tief dränge den Staub am Abend Richtung Polen und Ostsee ab - und bringe feuchtes Wetter mit sich.
Am Montag sollten die Temperaturen laut DWD noch einmal 18 Grad erreichen, an Oder und Neiße sogar um 20 Grad. Ab dem Nachmittag seien besonders im Westen und in Teilen im Norden erste Schauer und vereinzelt auch kurze Gewitter mit Starkregen möglich. In der Nacht könne es auch regnen, die Temperaturen fallen auf 7 Grad. Ab Dienstag sollten die Temperaturen im Schnitt bei 15 Grad liegen, dazu gebe es Schauer und Wind.
Saharastaub in der Luft ist laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Die Staubpartikel werden demnach im Jahr etwa 5- bis 15-mal nach Europa getragen. In dieser Intensität sei das aber eher selten. Der Staub wird in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt, und der Wind kann die feinen Partikel Tausende Kilometer weit nach Norden tragen. Das passiert vor allem im Frühjahr und im Herbst.