
Schock am Flughafen Köln/Bonn durch Festnahme eines IS-Unterstützers - Sicherheitsdurchbruch vor Fußball-EM
Die Festnahme erfolgte am Freitag am Flughafen Köln/Bonn, wie ein Sprecher der Karlsruher Behörde bestätigte. Der Verdächtige wurde noch am selben Abend dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Sicherheitsbehörden prüfen, ob der Mann möglicherweise ins Ausland reisen wollte.
Der Verdächtige hatte sich laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur als Sicherheitskraft für Nebenveranstaltungen der Fußball-Europameisterschaft beworben, jedoch scheiterte seine Bewerbung bei den Sicherheitsüberprüfungen. Eine Verbindung des Mannes zu anstehenden Großveranstaltungen wie der EM wird derzeit untersucht, die Bundesanwaltschaft wollte hierzu jedoch keine weiteren Angaben machen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich gegenüber der "Rheinischen Post" zur Festnahme und betonte die Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden im Kampf gegen islamistische Bedrohungen. Ihr Amtskollege aus Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, erklärte, dass der Sicherheitsapparat vor der EM funktioniere, aber absolute Sicherheit nicht garantiert werden könne.
Die ISPK ist ein Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat mit Ursprung in Afghanistan. Die Sicherheitsbehörden haben in der Vergangenheit wiederholt erhöhte Wachsamkeit vor geplanten Anschlägen gezeigt, die von islamistischen Gruppen wie der ISPK ausgehen könnten.
Während einer Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen wurden nach Informationen der "Bild"-Zeitung Handys, Datenträger, Computer und "verdächtige Aufzeichnungen" sichergestellt. Der Verdächtige selbst habe zu den Vorwürfen geschwiegen.
Zur Sicherstellung der Sicherheitslage während der Fußball-Europameisterschaft wurde ein spezielles Polizei-Lagezentrum in Neuss in Nordrhein-Westfalen eingerichtet, das mit über 600 Beamten aus dem In- und Ausland besetzt ist.
Die Festnahme des mutmaßlichen IS-Unterstützers und die laufenden Ermittlungen verdeutlichen die Anstrengungen der deutschen Sicherheitsbehörden, um die Sicherheit während Großveranstaltungen wie der Fußball-Europameisterschaft zu gewährleisten. Die Bundesanwaltschaft plant eine weitere Mitteilung in den kommenden Tagen.