
Schuhbecks Company hofft trotz Räumungsurteil darauf ihren Gewürzladen in der Münchnen halten zu können
Der Anwalt des Vermieters, Günther Volpers, sicherte in der Verhandlung zu, dass der Räumungsanspruch nicht vor diesem Mittwoch durchgesetzt wird. Wie es nach Ablauf dieser Frist nun weitergehen sollte, war aber zunächst unklar. Beim zuständigen Amtsgericht München lag zunächst noch kein Antrag auf Vollstreckung der Räumung vor, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Volpers wollte sich auf Anfrage nicht zum weiteren Vorgehen äußern und berief sich auf seine Schweigepflicht seinem Mandanten, der Messerschmitt Stiftung, gegenüber. Er betonte aber, dass bislang keine Zahlungen eingegangen seien und auch keine der vereinbarten Raten gezahlt worden sei. Schon im Prozess hatte er betont, die Vermieter seien immer wieder vertröstet worden.
Die Gewürzläden sind nach Angaben von Anwalt Borggräfe das "Flaggschiff" der Company, die seinen Angaben zufolge auch andere Aktivitäten Schuhbecks wie Beratungstätigkeiten verwaltet. Er nannte Schuhbeck im Prozess um die Räumung das "Mastermind" hinter der GmbH.
Von den zahlreichen früheren Geschäften Schuhbecks ist seit seiner Insolvenz und seiner Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe nicht mehr viel übrig. Seine Restaurants sind inzwischen geschlossen und auch für die beiden weiteren Gewürzläden in Altötting und Regensburg sehe es schlecht aus, wenn der Laden in München tatsächlich geräumt werden müsse, sagte Borggräfe. Denn die Läden seien komplett verwoben und würden alle von München aus verwaltet.
Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt bereits seit Ende 2021 wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung "im Zusammenhang mit Herrn Schuhbeck und seinen Firmen", wie eine Sprecherin sagte. "Darunter befindet sich auch die Firma Schuhbecks Gewürze GmbH." Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen "und werden sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen".
dp/bnm