
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist erneut ins Krankenhaus eingeliefert worden
Das Pentagon berichtete, US-Präsident Joe Biden sei über den Klinikaufenthalt informiert worden. Austin war zuletzt wegen seines wochenlangen Schweigens über seine Krebs-Erkrankung in die Kritik geraten. Bei dem 70-jährigen war im Dezember Prostatakrebs entdeckt worden. Nach einem kleineren Eingriff am 22. Dezember kehrte er zunächst nach Hause zurück. Aufgrund von Komplikationen wurde er am 1. Januar ins Walter-Reed-Krankenhaus eingeliefert. Das Weiße Haus wurde aber erst am 4. Januar darüber informiert und der Kongress einen Tag später. Selbst US-Präsident Joe Biden wusste mehrere Tage lang nicht Bescheid, dass sein Minister im Krankenhaus lag - bekräftigte später jedoch, an ihm festhalten zu wollen.
Am 15. Januar wurde Austin aus der Klinik entlassen und kehrte dann Ende Januar zurück zur Arbeit ins Pentagon, wo er am selben Tag Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg empfing. Das Treffen nutzte Austin auch, um sich zu seinem Gesundheitszustand zu äußern. "Ich fühle mich und erhole mich gut, aber ich bin immer noch dabei, wieder fit zu werden", versicherte der 70-Jährige da.
In den USA ist es üblich, dass die Öffentlichkeit sehr genau über den Gesundheitszustand ihrer Top-Politiker informiert wird. Als bekannt geworden war, dass Austin seinen Krankenhausaufenthalt geheim gehalten hatte, kam die Frage auf, wer angesichts internationaler Krisen wie dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und der angespannten Lage im Nahen Osten im Pentagon eigentlich die Befehlsgewalt hat, wenn der Verteidigungsminister ausfällt. Nach Berichten von US-Medien war Austins Stellvertreterin Hicks zu Jahresbeginn aus dem Urlaub in Puerto Rico eingesprungen und hatte von dort aus einige Aufgaben übernommen.
Dies führte zu scharfer Kritik und der Forderung der Opposition, der Minister müsse sein Amt räumen. Das Weiße Haus und das Pentagon leiteten wegen des Falls interne Untersuchungen ein. Biden bescheinigte Austin wegen des Schweigens über seine Gesundheitsprobleme zwar einen Mangel an Kommunikation, er sprach ihm aber zugleich sein Vertrauen aus.