Die UNESCO schätzt, dass der miteinander verbundene Kultur- und Tourismussektor des Landes während des Krieges, der diesen Monat vor zwei Jahren begann, Einnahmen in Höhe von über 19 Milliarden US-Dollar verloren hat. Die Agentur sagte, die Kämpfe hätten 341 Kulturstätten in der gesamten Ukraine beschädigt und Kosten in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar verursacht, darunter in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sowie in den Städten Lemberg im Westen und Odessa im Süden.

"Die Kathedrale von Odessa ist ein Beispiel für eine Stätte, die schwer beschädigt wurde", sagte Chiara Dezzi Bardeschi, Leiterin des UNESCO-Büros in der Ukraine. "Es ist ein Symbol der gesamten Gemeinschaft … mit tiefer spiritueller und historischer Bedeutung."

Im Juli 2023 verurteilte die UNESCO aufs Schärfste einen "dreisten Angriff der russischen Streitkräfte" auf historische Gebäude im Zentrum von Odessa, einem Gebiet, das die Organisation letztes Jahr zum gefährdeten Weltkulturerbe erklärt hatte. Der Angriff forderte mindestens zwei Todesopfer und beschädigte mehrere Stätten, darunter die Verklärungskathedrale aus dem 18. Jahrhundert, die wichtigste orthodoxe Kirche in Odessa.

Die UNESCO sagte, die absichtliche Zerstörung von Kulturerbestätten, einschließlich religiöser Gebäude und Artefakte, könne ein Kriegsverbrechen darstellen. Der Internationale Strafgerichtshof erhob erstmals im Jahr 2015 in einem Fall in Mali Anklage wegen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit gezielten Angriffen auf historische religiöse Denkmäler und Gebäude.