
Amanda Knox: Weiterer Rückschlag im langen Kampf um Gerechtigkeit
Im November 2007 wurde die britische Studentin Meredith Kercher in ihrer Wohnung in Perugia brutal ermordet aufgefunden. Zusammen mit ihrem damaligen Freund Raffaele Sollecito geriet Amanda Knox, Kerchers Mitbewohnerin, ins Visier der Ermittlungen. Knox wurde beschuldigt, die Tat zusammen mit Sollecito begangen zu haben. Besonders kontrovers war ihre Anschuldigung gegen den Barbesitzer Patrick Lumumba, den sie fälschlicherweise des Mordes beschuldigte.
Nach einem langwierigen und komplexen Gerichtsverfahren wurden Knox und Sollecito 2009 für schuldig befunden, jedoch 2011 in Berufung freigesprochen. Dieser Freispruch wurde 2013 aufgehoben, aber 2015 endgültig wiederhergestellt, wobei der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte feststellte, dass ihre Rechte während der Ermittlungen verletzt wurden.
Trotz des Freispruchs vom Mordvorwurf kämpft Amanda Knox weiterhin gegen das italienische Justizsystem. Zuletzt wurde sie wegen Verleumdung erneut vor Gericht gestellt, da sie Patrick Lumumba fälschlicherweise beschuldigt hatte. Das Berufungsgericht in Florenz entschied, ihre Verurteilung aufrechtzuerhalten, was Knox als ungerecht empfindet. In einem Exklusivinterview mit Sky TG24 äußerte sie ihre Enttäuschung über das Urteil und betonte ihre Entschlossenheit, für ihre Unschuld zu kämpfen.
"Es war die schlimmste Erfahrung meines Lebens", sagte Knox über ihre polizeiliche Befragung im Jahr 2007. "Sie haben mir eingeredet, ich sei verrückt." Seitdem fühlt sie sich "17 Jahre lang zu Unrecht angeklagt".
Rudy Guede, der einzige, der des Mordes endgültig verurteilt wurde, verbüßte eine 16-jährige Haftstrafe und wurde im November 2021 aus dem Gefängnis entlassen. Diese Freilassung hat die Debatte über den Fall wieder aufgeflammt und Fragen über die Rolle und die Schuld der verschiedenen Beteiligten aufgeworfen.
Amanda Knox hat geschworen, ihren Kampf gegen die "Ungerechtigkeit" fortzusetzen und betont, dass sie nichts zu verbergen habe. Ihre Anwälte argumentieren weiterhin, dass ihre Rechte während der Ermittlungen verletzt wurden und sie unter Druck eine falsche Aussage machte.
Der Fall Knox bleibt ein Symbol für die Komplexität internationaler Rechtsstreitigkeiten und die Herausforderungen, die mit der Verfolgung und Verteidigung in verschiedenen Rechtssystemen verbunden sind. Während sie weiterhin für ihre Unschuld kämpft, bleibt die Zukunft von Amanda Knox und ihre Rolle in diesem tragischen Fall ungewiss.