
Apple unter Beschuss: EU-Kommission startet Untersuchung wegen DMA-Verstößen
Im Zentrum der Untersuchung stehen Apples Praktiken bezüglich der neuen Kerntechnologiegebühr, die das Unternehmen im März dieses Jahres eingeführt hat. Diese Gebühr von 50 Cent pro Erstinstallation einer App, die eine Schwelle von einer Million Downloads in einem Jahr überschreitet, wird von der EU-Kommission als potenziell unverhältnismäßig angesehen. Sie könnte Entwickler dazu zwingen, ihre Apps weiterhin über den App Store von Apple zu vertreiben, um zusätzliche Kosten zu vermeiden, was den Wettbewerb auf dem Markt erheblich einschränken könnte.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager äußerte sich besorgt über Apples Vorgehen und betonte die Bedeutung fairer Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe. "Es ist entscheidend, dass Gatekeeper wie Apple die Vorschriften des DMA einhalten, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und Innovationen zu fördern", sagte Vestager.
Apple hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass die neue Gebührenstruktur Teil ihrer Bemühungen ist, transparentere und gerechtere Bedingungen für Entwickler zu schaffen. Sie argumentieren, dass die überwiegende Mehrheit der Entwickler unter den neuen Regelungen entweder gleichbleibende oder geringere Kosten haben wird.
Dennoch könnte Apple im Falle einer Bestätigung der DMA-Verstöße mit empfindlichen Geldstrafen von bis zu 10 Prozent seines weltweiten Jahresumsatzes belegt werden. Zusätzlich könnte das Unternehmen gezwungen sein, seine Geschäftspraktiken anzupassen, um den europäischen Vorschriften zu entsprechen.
Die Entscheidung der EU-Kommission könnte weitreichende Auswirkungen auf den digitalen Markt haben und signalisiert eine zunehmende Regulierungsbereitschaft gegenüber großen Technologieunternehmen in Europa. Analysten beobachten die Entwicklung genau und erwarten, dass weitere Schritte folgen könnten, um die Transparenz und den Wettbewerb in der digitalen Wirtschaft zu stärken.