
EU-Chefdiplomat drängt Israel zum Ende des Militäreinsatzes in Rafah
Laut Borrell seien mehr als eine Million Zivilisten in und um Rafah im Süden des Gazastreifens untergebracht. Die Bewohner wurden aufgefordert, sich in Gebiete zu begeben, die nach Angaben der Vereinten Nationen nicht sicher sind. Die EU erkennt das Recht Israels auf Selbstverteidigung an, betont jedoch die Notwendigkeit, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu gewährleisten.
Die israelischen Truppen sind Berichten zufolge mit Panzern tiefer in die Stadt vorgedrungen. Der Beginn des Militäreinsatzes in Rafah vergangene Woche hat Befürchtungen einer möglichen israelischen Großoffensive genährt. Die israelische Führung gibt an, die letzten vermuteten Bataillone der Hamas in Rafah zerstören zu wollen. Laut israelischem Militär befinden sich auch israelische Geiseln in der Region.
Die eskalierende Gewalt und die anhaltenden militärischen Operationen behindern jedoch nicht nur die humanitäre Hilfe, sondern tragen auch zu weiteren Vertreibungen, Hunger und Leid bei. Die EU warnt vor schwerwiegenden Konsequenzen für die Beziehungen zwischen der EU und Israel, sollte der Militäreinsatz fortgesetzt werden.
Derzeit ist keine große Bodenoffensive geplant, wie die Sprecherin des Weißen Hauses betont. Dennoch bleibt die Lage äußerst brisant, und die Forderungen nach einem Ende der Gewalt werden lauter, während die Welt gespannt darauf wartet, dass sich die Situation in Rafah stabilisiert.