Gemäß Berichten von "Times of Israel" und "Washington Post" hat Israel seine Pläne für eine Großoffensive in Rafah aufgegeben und stattdessen beschlossen, in einem begrenzten Rahmen vorzugehen.

Der Fall wurde auf Antrag Südafrikas verhandelt, das auf einen sofortigen Rückzug Israels aus Rafah und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe drängt. Außenminister von 13 Staaten, darunter Deutschland, warnten in einem Brief vor einer umfassenden Offensive in Rafah und forderten verstärkte Hilfe für die palästinensische Bevölkerung.

Die Europäische Union hat Israel aufgefordert, den Militäreinsatz in Rafah im Gazastreifen unverzüglich zu beenden, so der Außenbeauftragte Josep Borrell. Diese Aktionen behindern weiterhin die Verteilung dringend benötigter humanitärer Hilfe und verschärfen die bereits katastrophale Lage für die Zivilbevölkerung in der Region.

Während die israelische Armee weiter in die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vordringt, berichten Medien über Pläne der USA für eine neue milliardenschwere Waffenlieferung an Israel, den wichtigsten Verbündeten des Landes.

Die Warnung, in einem Interview mit CNN ausgesprochen, unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Situation, während Israels Militär seine Operationen in der Region fortsetzt. Bidens Botschaft war unmissverständlich

Die Evakuierungsankündigung folgte auf verstärkte Meinungsverschiedenheiten zwischen Israel und der Hamas über die Forderungen der islamistischen Gruppe, den siebenmonatigen Krieg zu beenden, während der Wochenendgespräche in Kairo. Konsultationen zwischen zwei anderen Vermittlern, den Vereinigten Staaten und Katar, werden am Montag in Doha erwartet. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat geschworen, in Rafah einzumarschieren, unabhängig von einem Waffenstillstand und trotz Bedenken aus den Vereinigten Staaten, anderen Ländern und Hilfsgruppen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sah sich indes im Kriegskabinett starkem Druck ausgesetzt, die Verhandlungsvollmachten der Delegation für Doha zu erweitern. In der Runde, in der auch der aus der Opposition kommende Ex-General Benny Gantz sitzt, sei es am Freitag "dramatisch" zugegangen, berichtete der Fernsehsender Channel 12. Der Chef des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, Ronen Bar, habe damit gedroht, nicht nach Doha zu fliegen, wenn die Delegation, der er angehört, nicht flexibler verhandeln dürfe.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Mittwoch deutlich gemacht, dass die Vorbereitungen auf eine solche Offensive noch etwas Zeit bräuchten. Er wolle aber daran festhalten. Netanjahu wiederholte, er habe den Einsatzplan der Armee für Rafah bereits genehmigt, "und bald werden wir auch den Plan zur Evakuierung der Zivilbevölkerung aus den Kampfgebieten genehmigen".

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu lehnte einen Appell von Joe Biden ab, einen geplanten Bodenangriff auf Rafah, den letzten Zufluchtsort in Gaza für mehr als eine Million Vertriebene, abzusagen Israel geht davon aus, dass sich Hamas-Kämpfer verschanzt haben. Netanyahu sagte den Abgeordneten am Dienstag, er habe dem US-Präsidenten „überaus deutlich gemacht“, „dass wir entschlossen sind, die Eliminierung dieser Bataillone in Rafah abzuschließen, und dass es keine Möglichkeit gibt, dies zu erreichen, außer indem wir vor Ort vorgehen“.

Er habe den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu am Montag gebeten, eine Delegation nach Washington zu schicken, um Möglichkeiten zu besprechen, wie die islamistische Hamas ohne eine größere Bodenoffensive in Rafah ins Visier genommen werden kann. In einem Telefonat mit Netanjahu - dem ersten seit mehr als einem Monat - bezeichnete Biden eine Offensive in Rafah als einen "Fehler", hieß es vom Weißen Haus.