
Eskalation in Neukaledonien: Evakuierung französischer Touristen beginnt
Seit mehr als einer Woche ist der internationale Flughafen in Noumea geschlossen, wodurch alle kommerziellen Flüge abgesagt wurden. Die Evakuierung der französischen Touristen begann am Samstag, als sie den Flughafen Magenta an Bord von Militärflugzeugen verließen, um nach Australien und Neuseeland zu fliegen, von wo aus sie dann weiter zum französischen Festland reisen werden.
Der Besuch von Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag sollte dazu dienen, die politische Krise zu entschärfen. Er versprach, dass die geplante Wahlreform nicht durchgeführt werde, was jedoch nicht ausreichte, um die Situation zu beruhigen. Die FLNKS-Partei, die für die Unabhängigkeit eintritt, forderte vom Präsidenten eine klare Zusage zur Rücknahme der Reform, um die Krise zu beenden.
Die Eskalation der Gewalt hat bereits sieben Menschen das Leben gekostet, darunter ein Mann, der am Freitag von einem Polizisten erschossen wurde, der zuvor von Demonstranten angegriffen worden war. Frankreich hat den Ausnahmezustand verhängt und Hunderte Polizisten und Soldaten als Verstärkung nach Neukaledonien geschickt, um die Ordnung wiederherzustellen.
Neukaledonien, das seit dem 19. Jahrhundert von Paris aus regiert wird, erlebt eine lange Geschichte der Spannungen zwischen der französischen Regierung und den indigenen Kanaken, die mehr Autonomie oder sogar Unabhängigkeit fordern. Die Situation bleibt weiterhin äußerst fragil, wie Premierminister Gabriel Attal betonte.
Diese Ereignisse werfen Fragen nach der Zukunft des Archipels auf, da die Unruhen weitergehen und die Forderungen nach politischen Reformen lauter werden. Macron appellierte an die Notwendigkeit, die Spannungen zu beruhigen und die Ordnung wiederherzustellen, um eine friedliche Lösung zu finden, die die Bedürfnisse aller Parteien berücksichtigt.