Präsident Emmanuel Macron hat die Bewohner Neukaledoniens in einem dringenden Appell aufgefordert, die anhaltenden Unruhen zu beenden, die das französische Pazifikgebiet seit Wochen erschüttern. Die Situation, so betonte er, sei weiterhin "inakzeptabel".

Nach Wochen schwerer Unruhen und tödlicher Gewalt in Neukaledonien hat der französische Präsident Emmanuel Macron entschieden, die umstrittene Wahlreform auszusetzen. Die Reform, die zu Änderungen im Wahlrecht geführt hätte, war auf starken Widerstand der indigenen Kanak-Bevölkerung gestoßen, die befürchtete, weiter marginalisiert zu werden.

Die französische Staatsanwaltschaft in Neukaledonien hat umfassende Ermittlungen zu den Unruhen eingeleitet, bei denen sieben Menschen ums Leben gekommen sind und erhebliche Zerstörungen verursacht wurden. Die Gewalt, die am 13. Mai ausbrach, ist Ausdruck der seit Jahrzehnten bestehenden Spannungen zwischen den Befürwortern der Unabhängigkeit und denen, die die Bindung an Frankreich beibehalten wollen.

Diese Unruhen wurden durch eine umstrittene Wahlreform ausgelöst und durch wirtschaftliche Unterschiede zwischen der einheimischen Kanak-Bevölkerung und der europäischstämmigen Bevölkerung verschärft. Der Ausnahmezustand, der am Montagabend um 20:00 Uhr Paris-Zeit (Dienstag 5:00 Uhr Ortszeit in Noumea) endet, wurde von Präsident Macron nicht verlängert, um einen Prozess der Deeskalation einzuleiten und die Bedingungen für einen Dialog wiederherzustellen.

Die Gewalt, die am 13. Mai begann, ist eine Reaktion auf geplante Wahlreformen, die von den indigenen Kanaken kritisiert werden. Diese befürchten, dass die Reformen ihre politische Macht schwächen könnten, indem sie Neuankömmlingen das Wahlrecht auf dem pazifischen Archipel einräumen.

Die jüngsten Unruhen in Neukaledonien, einem französischen Territorium im Pazifik, haben zu einer beispiellosen Evakuierungsaktion geführt, bei der Australien, Neuseeland und Frankreich Maßnahmen ergriffen haben, um gestrandete Touristen sicher nach Hause zu bringen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron versammelte am Montag seinen Verteidigungs- und Sicherheitsrat, um die Situation in dem französischen Pazifikterritorium zu besprechen, das seit einer Woche von gewaltsamen Auseinandersetzungen erschüttert wird.

Seit sechs Nächten halten die Ausschreitungen an, was die Sicherheit in der Hauptstadt Noumea und ihre Verbindung zum internationalen Flughafen gefährdet. Über 600 schwer bewaffnete Gendarmen wurden mobilisiert, um die Route Territoriale 1 zu sichern, die als lebenswichtige Verkehrsader gilt und Noumea mit dem Außenwelt verbindenden Flughafen Tontouta verknüpft.

In Neukaledonien, einem französischen Pazifikgebiet, tobt eine Welle der Gewalt, die bereits einen hohen Tribut gefordert hat. Unter dem Schatten einer langen kolonialen Geschichte und angesichts tiefer sozialer und politischer Spaltungen hat die jüngste Eskalation zu mehreren Todesfällen und einer Vielzahl von Verletzten geführt.

Die Anzahl der gewalttätigen Vorfälle im französischen Pazifikgebiet Neukaledonien ist am Freitag leicht zurückgegangen, nachdem Frankreich den Ausnahmezustand verhängt und 1.000 zusätzliche Sicherheitskräfte mit erweiterten Befugnissen zur Beruhigung der Lage entsandt hat.