Der Wall-Street-Riese JP Morgan Chase streicht Stellen beim gescheiterten US-Kreditgeber First Republic Bank, nachdem er das Unternehmen diesen Monat gekauft hat. Nach Angaben werden rund 1.000 Stellen bzw. 15 % der Belegschaft der First Republic abgebaut. Ebenfalls diese Woche kündigte First Citizens, das die US-Einheit eines anderen in Schwierigkeiten geratenen Kreditgebers kaufte, einen Stellenabbau an. Anfang des Jahres lösten Probleme bei US-Regionalbanken Ängste vor einer Ausweitung der Krise aus.

Die Aufsichtsbehörden haben kaum das Epitaph für die First Republic Bank geschrieben, aber die Anleger an der Wall Street sind bereits dazu übergegangen, zu spekulieren, welche Bank als nächstes scheitern könnte. Bankaktien fielen am Dienstag stark, angeführt von kleineren Banken mit starkem Engagement in unversicherten Einlagen und Geschäftsbanken wie Western Alliance Bank, PacWest Bancorp, Comerica und Zions Bank. Die Aktien von Western Alliance fielen um 15 % und PacWest um 28 %, wobei der Handel beider Aktien aufgrund der hohen Volatilität kurzzeitig eingestellt wurde.

Die Aufsichtsbehörden haben die in Schwierigkeiten geratene First Republic Bank am frühen Montag beschlagnahmt und alle ihre Einlagen und den größten Teil ihrer Vermögenswerte an die JPMorgan Chase Bank verkauft, um weitere Bankenturbulenzen in den USA abzuwenden. Die in San Francisco ansässige First Republic Bank ist die dritte mittelgroße Bank, die innerhalb von zwei Monaten pleitegeht. Es ist die zweitgrößte Bankenpleite in der Geschichte der USA, nur hinter Washington Mutual , die auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 zusammenbrach und ebenfalls von JPMorgan übernommen wurde.

Die US-Aufsichtsbehörden bemühen sich, einen Retter zu finden, um die First Republic Bank in einem Deal zu kaufen, der bereits am Sonntag bekannt gegeben werden könnte. Die Federal Deposit Insurance Corporation hat Berichten zufolge sechs Banken gebeten, für den umkämpften Kreditgeber zu bieten. Die Aktien von First Republic stürzten letzte Woche ab, nachdem das Unternehmen zugab, dass Kunden im März Einlagen in Höhe von 100 Mrd. USD abgehoben hatten.