
Französische Streitkräfte starten "Großoperation" zur Stabilisierung von Neukaledonien
Die Eskalation der Gewalt zwang die Behörden zur Absage des geplanten olympischen Fackellaufs, während die Sicherheit der Bürger oberste Priorität hat, wie die französische Sportministerin Amelie Oudea-Castera betonte. Die Unruhen haben bereits sechs Menschenleben gefordert und Hunderte verletzt. Ihre Ursachen reichen von wirtschaftlicher Not über ethnische Spannungen bis hin zum historischen Widerstand gegen die französische Kolonialherrschaft im pazifischen Archipel.
Trotz der Verhängung nächtlicher Ausgangssperren und des Ausnahmezustands konnte die Gewalt nicht gestoppt werden. Die jüngsten Berichte zeigen, dass die Situation sich zu beruhigen beginnt, aber die Herausforderungen bleiben bestehen. Die wirtschaftlichen Schäden durch die Unruhen sind beträchtlich, mit einem geschätzten Schaden von über 200 Millionen Euro allein in Noumea. Der Flughafenbetrieb wurde eingestellt, was zu Handelsunterbrechungen und einer massiven Behinderung des Reiseverkehrs führte.
Um diese Herausforderungen anzugehen, hat der französische Innenminister Gerald Darmanin eine Großoperation angekündigt, die darauf abzielt, die Kontrolle über die Territorial Route 1 zurückzugewinnen und den Flughafen wieder zu öffnen. Die internationale Gemeinschaft verfolgt die Ereignisse mit Sorge. Länder wie Australien und Neuseeland haben ihre Bereitschaft signalisiert, gestrandete Touristen zu evakuieren, während die neuseeländischen Streitkräfte bereits Maßnahmen ergriffen haben, um ihre Bürger aus der Krise zu bringen.
Die tieferen politischen Wurzeln der Krise liegen in der langanhaltenden Debatte über die politische Zukunft Neukaledoniens. Die jüngsten Unruhen wurden durch Pläne in Paris ausgelöst, die neue Wahlregeln vorsehen, die von einigen als Bedrohung für das Stimmrecht der indigenen Kanaks betrachtet werden. Obwohl Friedensverhandlungen bisher erfolglos waren, hat der französische Präsident Emmanuel Macron begonnen, individuell mit Vertretern der verschiedenen politischen Lager Kontakt aufzunehmen, um eine Lösung zu finden.
Während Neukaledonien eine Zeit der Unsicherheit durchlebt, besteht die Hoffnung darauf, dass die Großoperation der französischen Streitkräfte zur Wiederherstellung der Ordnung beitragen wird und dass letztendlich eine friedliche Lösung gefunden werden kann, die die Interessen aller beteiligten Parteien berücksichtigt.