
Fünf Jahre nach dem Brand ersteht Notre-Dame aus der Asche
Die Bilder des Flammen-Infernos lösten weltweit Entsetzen und Betroffenheit aus. "Notre-Dame der Tränen" und "Die Tragödie von Paris" titelten französische und ausländische Zeitungen. Am Tag nach der Tragödie kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an, das teilweise zerstörte Gotteshaus innerhalb von fünf Jahren wieder aufzubauen. Ein ambitioniertes Versprechen, an das damals nur wenige glaubten.
Dass die Notre-Dame am 15. April 2019 nicht komplett ein Raub der Flammen geworden ist, verdankt das Wahrzeichen von Paris rund 650 Feuerwehrleuten. Hunderte Handwerker und Arbeiter sind seither damit beschäftigt, es wieder instand zu setzen - damit das Gebäude bald identisch fertig restauriert sein wird. Pünktlich zur Eröffnung der Olympischen Spiele am 26. Juli soll die Notre-Dame bereits fast vollständig mit ihrem neuen äußeren Erscheinungsbild glänzen.
Der Brand in der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Kathedrale, die einst 12 Millionen Besucher pro Jahr willkommen hieß, schockierte am 15. April 2019 die Welt. Aber jetzt sei das Innere von Notre-Dame so hell wie nie zuvor, sagten Besucher. "Es ist wunderbar, diese Farben zu sehen, die völlig verschwunden sind“, sagte Guillaume Normand, Vizerektor von Notre-Dame, als er die vollständig restaurierte Kapelle inspizierte. "Umwerfend“, sagte er gegenüber AFP.
Das Denkmal erlebte bereits im Februar einen entscheidenden Moment, als sich das Gerüst rund um seine Turmspitze löste, das nach Angaben der Behörden bis zum Beginn der Olympischen Sommerspiele in Paris im Juli vollständig sichtbar sein wird. Der Turm wurde mit Blei bedeckt, einem Material, das wegen seiner potenziellen Toxizität für viele Diskussionen gesorgt hat.
Alle wichtigen Herausforderungen der Restaurierung seien nun gemeistert worden, sagte Philippe Jost, Präsident der öffentlichen Einrichtung Rebuilding Notre-Dame de Paris. Der Wiederaufbau des Kirchenschiffs mit Holz von rund 1.000 speziell aus französischen Wäldern ausgewählten Bäumen gehörte zu den schwierigsten Aufgaben, sagte Jost. An der Restaurierung waren rund 250 Unternehmen und Hunderte von Handwerkern, Architekten und anderen Gewerbetreibenden beteiligt.