
GDL-Chef Weselsky: Keine weiteren Bahnstreiks über die Feiertage
Die Gewerkschaft will so unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen. GDL-Chef Claus Weselsky hatte die Tarifverhandlungen am 24. November für gescheitert erklärt, weil die Bahn unter anderem bei diesem Punkt bislang keinen Verhandlungsspielraum signalisierte.
Damit hatte die GDL die Tarifverhandlungen mit der Bahn bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde als gescheitert bewertet. Der am Mittwoch kurzfristig angekündigte 24-stündige Warnstreik soll im Personenverkehr am Donnerstag um 22.00 Uhr beginnen, im Güterverkehr bereits um 18.00 Uhr. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel sei "verantwortungslos und egoistisch", betonte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler.
GDL fordert Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden. Zuletzt streikte die Bahn am 15. und 16. November. Bei dieser 20-stündigen Arbeitsniederlegung fielen gut 80 Prozent der eigentlich vorgesehenen Fernverkehrsfahrten aus. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen in manchen Bundesländern noch deutlicher.
Die GDL fordert für den neuen Tarifvertrag unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei gleichem Lohn. Darüber hinaus will sie ihren Geltungsbereich bei der Bahn ausweiten und Tarifverträge auch für Arbeitsbereiche abschließen, in denen sie bisher keine Tarifverträge vorweisen kann.
Die parallel gestartete Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern dauert noch an. Das Ergebnis soll am 19. Dezember vorliegen. Unbefristete Streiks sind möglich, wenn 75 Prozent der Abstimmungsteilnehmer für solche Arbeitskämpfe stimmen.