
Israel passt militärische Pläne in Rafah an, um Forderungen der USA zu erfüllen
Laut den Berichten haben hochrangige Vertreter der US-Regierung Bedenken gegenüber Israel geäußert, die daraufhin ihre Pläne aktualisiert haben. Die Entscheidung, auf eine Großoffensive zu verzichten, wurde nach Gesprächen zwischen dem US-Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan und israelischen Regierungsvertretern getroffen, darunter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Die aktuellen militärischen Aktivitäten Israels in Rafah zielen darauf ab, die letzten verbleibenden Bataillone der radikalislamischen Hamas zu zerschlagen. Trotz internationaler Warnungen führt Israel eigenen Angaben zufolge gezielte Einsätze am Boden und Luftangriffe in der Stadt durch. Die US-Regierung hat sich öffentlich gegen eine größere Bodenoffensive in Rafah ausgesprochen.
Die Vereinten Nationen haben unterdessen die Verteilung von Lebensmitteln in Rafah vorläufig ausgesetzt, aufgrund von Versorgungsengpässen und der anhaltenden israelischen Offensive. Die Lage wird durch die Entscheidung Ägyptens, humanitäre Hilfsgüter zurückzuhalten, weiter verschärft. Ägypten hat die Lieferungen über den Grenzübergang in Rafah gestoppt, der nun unter israelischer Kontrolle steht.
Die USA und Frankreich haben Hilfsgüter über den Hafen Larnaca auf Zypern in den Gazastreifen transportiert, um die humanitäre Krise zu mildern. Doch die Verteilung gestaltet sich schwierig, und es gibt Probleme bei der Zustellung über eine provisorische Anlegestelle des US-Militärs.
Israelische Beamte haben betont, dass nach dem Krieg im Gazastreifen keine Pläne bestehen, Siedlungen in dem Gebiet zu errichten. Stattdessen strebt Israel eine nachhaltige Demilitarisierung Gazas an, gefolgt von einer zivilen Verwaltung, die von Bürgern geleitet wird, die weder der Hamas angehören noch sich für sie engagieren.
Die aktuellen Entwicklungen in Rafah werfen auch Fragen zur zukünftigen Regierung des Gazastreifens auf. Israels Verteidigungsminister kritisierte die fehlenden Pläne der Regierung in dieser Hinsicht und betonte die Notwendigkeit einer palästinensischen Verwaltung, unterstützt von internationalen Akteuren.
Inmitten dieser Spannungen hat Israel kürzlich Ausrüstung der Nachrichtenagentur AP beschlagnahmt und einen Live-Feed unterbrochen, was zu internationalen Diskussionen über die Pressefreiheit in der Region geführt hat. Israel begründete diese Maßnahmen damit, dass AP angeblich Aufnahmen an den Sender Al-Dschasira weitergegeben habe, dessen Berichterstattung von der israelischen Regierung kritisiert wird.