
Kampf um Europas Zukunft: Meloni und Schlein stellen gegensätzliche Visionen bei Europawahlen in Italien vor
Giorgia Meloni hat die Wahlen als "Referendum über zwei gegensätzliche Visionen Europas" bezeichnet. In einer Rede in Rom vor tausenden Anhängern ihrer Partei kritisierte sie das derzeitige Europa als "ideologisch, zentralistisch, nihilistisch, zunehmend technokratisch und immer weniger demokratisch". Meloni setzt sich für ein "solides, mutiges, stolzes Europa, das seine Wurzeln nicht vergisst" ein.
Sie strebt eine rechts-extreme Regierung in Europa an und möchte die Linken in die Opposition schicken. Aktuellen Umfragen zufolge führt ihre FdI mit etwa 26 Prozent der Stimmen, unterstützt von der rechtsnationalistischen Lega und der rechtskonservativen Forza Italia.
Elly Schlein hingegen warnte vor den Gefahren des Nationalismus in Europa, der "immer nur eins hervorgebracht hat: Krieg". In einer Ansprache in Mailand betonte sie die Bedeutung eines "antifaschistischen Italiens" und plädierte für ein Europa, das auf Werten wie Internationalismus und Solidarität basiert. Die PD liegt in den Umfragen mit 21 Prozent der Stimmen hinter Melonis FdI, während die populistische Fünf-Sterne-Bewegung voraussichtlich 15,5 Prozent der Stimmen erhalten wird.
Die Europawahlen in Italien spiegeln eine zunehmende politische Polarisierung wider, mit starken ideologischen Gegensätzen zwischen Nationalismus und Internationalismus. Die Auseinandersetzung um die Zukunft Europas wird von Meloni und Schlein intensiv geführt, wobei Meloni eine Rückkehr zu nationalen Wurzeln und stärkerer Eigenständigkeit fordert, während Schlein für ein vereintes Europa und gegen nationalistische Tendenzen eintritt.
Die Ergebnisse der Wahl werden voraussichtlich nicht nur die politische Landschaft Italiens, sondern auch die Dynamik innerhalb der Europäischen Union maßgeblich beeinflussen.