
Kanarischen Inseln: Demonstrationen unter dem Motto "Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze"
In Madrid versammelten sich Menschen aus den Kanaren zu einer Protestaktion an der berühmten Puerta del Sol, um gegen ein Wirtschaftsmodell zu demonstrieren, das „uns aus unserem Land vertreibt“. „Heute sind wir hier, weil wir nicht dort sein können“, sagte eine von den Kanaren stammende Demonstrantin.
In Las Palmas auf Gran Canaria versammelten sich gut 14.000 Menschen entlang der Las Canteras-Promenade. „Wir sind nicht gegen den Tourismus, wir sind gegen ein Modell, das zur Verschlechterung unseres Landes und unserer Bevölkerung geführt hat, weil sich die Vorteile und das Wachstum des Tourismus nicht in der Gesellschaft widerspiegeln“, sagte Rosario Correa, Sekretärin von „Save Chira -Soria'.
In Arecife, der Inselhauptstadt von Lanzarote, wo gut 9.000 Menschen an der Demonstration teilnahmen, betonte eine junge Demonstrantin, nicht gegen den Tourismus an sich zu sein: „Für Lanzarote gibt es eine Grenze, für die Kanaren gibt es eine Grenze. Deswegen sind wir heute hier. Wir sagen ja zum Tourismus, aber nicht zu dieser Art Tourismus.“
In Santa Cruz de Teneriffa war für die geschätzten 30.000 Demonstranten kaum Platz auf der Plaza del General Weyler. Der Tourismus macht 35 % des Bruttoinlandsprodukts der Inseln aus und stellt fast 40 % der Arbeitsplätze. Auf den vor Nordafrika gelegenen Inseln mit ihren sonnigen Stränden und Vulkanlandschaften leben insgesamt rund 2,2 Millionen Menschen. Vergangenes Jahr besuchten 16 Millionen Touristen die Kanaren.
In den vergangenen Monaten haben allerdings die Proteste gegen den Tourismus im ganzen Land zugenommen. Die Behörden suchen daher nach Wegen, die Einwohner stärker vor den negativen Auswirkungen des Tourismus zu schützen, ohne die wichtigen Einnahmen aus dem Wirtschaftszweig zu schmälern.