In Palma de Mallorca protestierten am Sonntag bis zu 20.000 Menschen gegen den ungebremsten Anstieg des Tourismus auf den Balearen. Unter dem Slogan „Lasst uns den Kurs ändern und dem Tourismus Grenzen setzen“ forderten die Demonstranten umfassende Maßnahmen zur Entlastung der Inseln. Experten plädieren für strengere Vermietungsregelungen und eine Kurtaxe als Lösungen, um den Druck auf die lokalen Ressourcen und die Lebensqualität zu reduzieren.

Barcelona hat einen drastischen Schritt unternommen, um der wachsenden Wohnungsnot in der Stadt entgegenzuwirken, indem der Stadtrat angekündigt hat, die Vermietung von Wohnungen an Touristen zu verbieten. Diese Maßnahme betrifft rund 10.000 Lizenzen für Ferienwohnungen, die innerhalb der nächsten fünf Jahre eingezogen werden sollen.

Am vergangenen Wochenende versammelten sich Tausende Menschen in Palma, der Hauptstadt Mallorcas, um gegen den wachsenden Massentourismus zu protestieren. Unter dem Motto "Sagen wir basta!" (Genug ist genug!) und "Mallorca steht nicht zum Verkauf!" brachten die Demonstranten ihre Sorgen über die Zukunft der Insel zum Ausdruck.

Dies zeigt, dass die Gebühr von fünf Euro pro Person für Tagesbesucher zwischen 8.30 Uhr und 16.00 Uhr auf positive Resonanz gestoßen ist. Die Einführung dieser Gebühr ist Teil eines größeren Plans, um den Massentourismus in Venedig zu regulieren und die Stadt vor den Auswirkungen der Überfüllung zu schützen.

Die Organisatoren der Proteste kritisieren, dass der Tourismus auf den Kanaren in seiner heutigen Form schädlich für die Inselbewohner und die Umwelt ist. Sie verlangen daher, dass die Behörden die Zahl der Touristen begrenzen. "Wir sind nicht gegen den Tourismus", sagte die Demonstrantin Rosario Correo dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVE. "Wir fordern nur, dass sie das aktuelle Modell ändern, das ein unbegrenztes Wachstum des Tourismus zulässt." Der Demonstrant Alfonso Boullon pflichtete ihr bei: "Die Regierung und die Regionalführungen der Inseln müssen dieses korrupte Modell eines niemals endenden Wachstums beenden, das auf der Zerstörung der Umwelt beruht und nur die Wirtschaft schwächt."

Man sieht auf dem von Medien geposteten Video Plakate mit Aufschriften wie "Tourists go Home" oder "Esta es nuestra tierra" (Das ist unser Land). Ähnliche Aktionen, touristenfeindliche Graffiti und Proteste verärgerter Bürger gibt es in Spanien immer häufiger.

Touristen, die die südspanische Stadt Sevilla besuchen, müssen möglicherweise bald eine Gebühr zahlen, um die breite, reich verzierte Plaza de España zu erkunden, teilte das Rathaus mit, als Teil der Pläne, die Touristenüberlastung auf einem öffentlichen Freiraum zu kontrollieren. "Wir planen, die Plaza de España zu schließen und Touristen in Rechnung zu stellen, um ihre Erhaltung zu finanzieren und ihre Sicherheit zu gewährleisten", schrieb der Bürgermeister der Stadt, José Luis Sanz, auf X, begleitet von einem Video, das fehlende Fliesen, beschädigte Fassaden und Straßenverkäufer zeigt, die Nischen besetzen und Treppen.

Amsterdams Sexarbeiterinnen protestierten am Donnerstag gegen die Verlegung ihres berühmten Rotlichtviertels in ein "Erotikzentrum" außerhalb der Stadt, was als Teil eines Kampfes um die Seele der Stadt angesehen wird.Viele von ihnen trugen Masken, um ihre Identität zu verbergen. Dutzende von Sexarbeiterinnen marschierten durch die Straßen in Richtung Rathaus. Eine von ihnen trug ein Transparent mit der Aufschrift: "Wenn Sexarbeiterinnen keine Schuld tragen, warum werden wir dann bestraft?"

"Man sollte sie alle zum Teufel jagen, am besten die Grenzen dichtmachen! Die Engländer und die Deutschen sind die schlimmsten, die machen uns das Leben zur Hölle hier", schimpft mit wutverzerrtem Gesicht die Frau in den Achtzigern, die nahe des Park Güell in Barcelona mühsam ihre Einkaufstüten nach Hause schleppt. Kurz zuvor hatte sie eine Gruppe junger Touristen beschimpft, die ihr auf dem engen Bürgersteig keinen Platz gemacht hatten. Im Café stimmt ein älterer Herr der Rentnerin zu. Unter dem Johlen seiner Freunde ruft er: "Von meinem Balkon spucke ich auf das Gesindel."