
Raketen und Drohnen: Hisbollahs massiver Angriff auf israelisches Territorium
Mohammad Naameh Nasser war ein bedeutender Führer der Hisbollah, bekannt für seine Beteiligung an verschiedenen militärischen Operationen in Syrien und im Irak von 2011 bis 2016 und für seine Rolle im Krieg gegen Israel im Jahr 2006. Sein Tod wurde von der Hisbollah als schwerer Verlust empfunden, was die heftige Reaktion der Gruppe erklärt.
Nur Stunden nach der Bestätigung von Nassers Tod durch Israel begann die Hisbollah mit einer intensiven Raketen- und Drohnenoffensive. Laut israelischen Militärberichten wurden etwa 200 Raketen in Richtung der besetzten syrischen Golanhöhen und weitere Ziele im Norden Israels abgefeuert. Zusätzlich wurden über 20 Drohnen eingesetzt, die teilweise von den israelischen Verteidigungssystemen abgefangen wurden.
Das israelische Militär reagierte schnell und führte Luftangriffe auf mehrere Städte im südlichen Libanon durch, insbesondere auf Ramyeh und Houla. Diese Angriffe zielten auf die militärischen Infrastrukturen der Hisbollah. Dabei wurde mindestens eine Person getötet. Die israelischen Jets durchbrachen auch die Schallmauer über Beirut und anderen Teilen des Libanon, was zu weiteren Spannungen beitrug.
Die Eskalation der Gewalt hat internationale Besorgnis ausgelöst. Die USA und Frankreich arbeiten intensiv daran, die Spannungen zu deeskalieren und einen umfassenden Krieg zu verhindern. Amos Hochstein, ein hochrangiger Berater von US-Präsident Joe Biden, traf sich in Paris mit Jean-Yves Le Drian, dem Libanon-Gesandten des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, um mögliche diplomatische Lösungen zu erörtern.
Der Konflikt entlang der libanesisch-israelischen Grenze ist eng mit dem Krieg in Gaza verknüpft. Die Hisbollah hat erklärt, dass ihre Angriffe auf Israel aus Solidarität mit der Hamas erfolgen, die ebenfalls vom Iran unterstützt wird. Die Hisbollah betonte, dass ihre Angriffe enden würden, sobald ein Waffenstillstand in Gaza erreicht sei. Israel hingegen sieht sich gezwungen, auf die Provokationen zu reagieren, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.
Der jüngste Konflikt hat auf beiden Seiten der Grenze bereits zu erheblichen Verlusten geführt. Im Norden Israels wurden 16 Soldaten und elf Zivilisten getötet. Im Libanon starben über 450 Menschen, die meisten davon Kämpfer, aber auch Dutzende Zivilisten. Zehntausende Menschen wurden durch die Kämpfe vertrieben.
Die jüngste Eskalation der Gewalt zwischen der Hisbollah und Israel stellt eine ernste Bedrohung für die Stabilität der Region dar. Während die internationale Gemeinschaft, angeführt von den USA und Frankreich, weiterhin nach diplomatischen Lösungen sucht, bleibt die Situation äußerst angespannt. Eine weitere Eskalation könnte verheerende Auswirkungen auf die gesamte Region haben und die ohnehin fragile Sicherheitslage im Nahen Osten weiter destabilisieren.