
Russische Spionagevorwürfe: Wall Street Journal Reporter als politische Geisel
Das Wall Street Journal kritisierte die russische Erklärung scharf und nannte sie "empörend". Die USA erklärten, die Vorwürfe seien "unmöglich" und betonten, dass Gershkovich lediglich seine journalistische Arbeit ausgeübt habe.
Das Regionalgericht Swerdlowsk gab bekannt, dass der Prozess gegen Gershkovich am 26. Juni beginnen werde und hinter geschlossenen Türen stattfinden soll. Dem 32-jährigen Journalisten droht im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren.
"Wir haben von Anfang an klargestellt, dass Evan nichts Unrechtes getan hat. Er hätte überhaupt nie verhaftet werden dürfen", sagte Matthew Miller, Sprecher des US-Außenministeriums.
Der Fall Gershkovichs ist Teil eines größeren diplomatischen Konflikts zwischen den USA und Russland über die Inhaftierung von Ausländern. Die USA beschuldigen Russland, Ausländer aufgrund haltloser Anschuldigungen festzunehmen, um sie als Verhandlungsmasse in internationalen Verhandlungen einzusetzen.
Präsident Wladimir Putin signalisierte Interesse an einem Gefangenenaustausch, stellte jedoch Bedingungen, darunter die Freilassung eines in Deutschland inhaftierten Russen. Diese Entwicklungen haben die internationale Gemeinschaft alarmiert und zu Forderungen nach Gerechtigkeit für Gershkovich geführt.
Der Fall hat auch weitere Inhaftierte in Russland, darunter die Reporterin Alsu Kurmasheva und den ehemaligen US-Marine Paul Whelan, in den Fokus gerückt. Beide sind ebenfalls Gegenstand internationaler Bemühungen um Freilassung.
Die Familie und Kollegen Gershkovichs sowie der gesamte Redaktionsstab des Wall Street Journal haben sich für eine faire und transparente Behandlung im russischen Rechtssystem ausgesprochen und seine Freilassung gefordert.
Die internationale Gemeinschaft beobachtet gespannt, wie sich der Fall entwickelt, und hofft auf eine baldige Lösung, die Gershkovich Gerechtigkeit widerfahren lässt.
Dieser Artikel wurde mit Informationen von Reuters und der Associated Press ergänzt.