
AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz verlässt die Partei
Bei Thomas Seitz hat sich einiges aufgestaut. Vor allem in den vergangenen Wochen. Mit dem Ergebnis: Er kann sich nicht mehr mit der AfD identifizieren. Deshalb hat der Bundestagsabgeordnete aus Südbaden seinen Austritt aus der Partei und Bundestagsfraktion erklärt. In einem langen Statement auf seiner Internetseite und seinen Social-Media-Kanälen nennt der 56-Jährige die Beweggründe, der Partei mit Wirkung zum 31. März den Rücken zu kehren.
Bereits während des Parteitags habe er das dringende Bedürfnis gehabt, sofort aus der Partei auszutreten, habe dies aber über Wochen zurückgestellt und sei immer noch innerlich zerrissen. „Aber das vorherrschende Gefühl ist immer noch das des puren Ekels vor meiner eigenen Partei, für die ich seit 10 Jahren den Kopf hinhalte“, sagte Seitz.
Der Parteitag der AfD Baden-Württemberg am 24. und 25. Februar in Rottweil war von Chaos und Tumult geprägt. Im Landesverband tobt ein Machtkampf zweier Lager. Die Vorstandsmitglieder stritten auf offener Bühne darüber, ob die Veranstaltung abgehalten werden kann. Es standen im Saal zu wenig Plätze zur Verfügung. In der Stadthalle kam es zu tumultartigen Szenen, Buhrufen, sogar zu einer Art Hammelsprung: Alle Anwesenden mussten zunächst noch mal aus der Halle raus, um die, die nicht stimmberechtigt sind, auszusortieren.
Der AfD-Bundestagsfraktion gehören mit seinem Abgang noch 77 Abgeordnete an. Gestartet war sie nach der Bundestagswahl 2021 mit 82 Mandatsträgern. Mehrere Politiker haben aus verschiedenen Gründen inzwischen die Fraktion verlassen. Seitz betonte, dass er als fraktionsloser Abgeordneter sein Mandat weiter wahrnehmen werde.