
Erdrutsch in Papua-Neuguinea: Über 2.000 Menschen verschüttet - Dringender Bedarf an internationaler Hilfe
Der Erdrutsch ereignete sich am frühen Freitagmorgen im Dorf Yambali in der Provinz Enga. Die Zahl der Verschütteten basiert auf Schätzungen lokaler Behörden und ist seit dem Unglück stetig gestiegen. Laut Luseta Laso Mana, dem stellvertretenden Direktor des Nationalen Katastrophenzentrums, hat der Erdrutsch „mehr als 2.000 Menschen lebendig begraben“ und "große Zerstörung" angerichtet. Bisher konnten lediglich die Überreste von sechs Menschen geborgen werden.
Die genaue Zahl der Opfer und das Ausmaß der Zerstörung sind schwer zu bestimmen, da das betroffene Gebiet schwer zugänglich ist und unter extremen Bedingungen leidet. Fehlende Telekommunikation und anhaltende Stammeskriege in der Region erschweren die Rettungsmaßnahmen zusätzlich. Internationale Helfer und Hilfskonvois benötigen militärische Eskorten, um sicher in die betroffenen Gebiete zu gelangen.
Australien bereitet sich darauf vor, Flugzeuge und Ausrüstung zur Unterstützung der Rettungsaktionen zu entsenden. Der australische Verteidigungsminister Richard Marles erklärte, dass seit Freitag Gespräche mit den Kollegen in Papua-Neuguinea laufen, um die notwendige Hilfe zu koordinieren. Marles betonte, dass Australien über die nötigen Lufttransportkapazitäten und möglicherweise auch andere Ausrüstungen verfügt, um die Such- und Rettungsaktionen zu unterstützen.
Papua-Neuguinea ist Australiens nächster Nachbar, und beide Länder haben in den letzten Jahren engere Verteidigungsbeziehungen entwickelt. Australien ist zudem der größte Geber von Entwicklungshilfe für Papua-Neuguinea, das 1975 unabhängig wurde.
Ein 200 Meter langer Abschnitt der Hauptautobahn der Provinz wurde von einer sechs bis acht Meter hohen Schuttschicht bedeckt, was die Rettungsarbeiten erheblich behindert. Etwa 4.000 Menschen lebten in der Nähe des betroffenen Gebiets, und viele von ihnen mussten evakuiert werden. Die instabilen Geländebedingungen, die abgelegene Lage und die anhaltende Stammesgewalt stellen eine ständige Gefahr sowohl für die Überlebenden als auch für die Rettungsteams dar.
PNG-Medien berichteten, dass einige Bewohner trotz der schwierigen Bedingungen überlebt haben. Ein unter Trümmern eingeklemmtes Paar, Johnson und Jacklyn Yandam, wurde nach acht Stunden gerettet. Sie beschrieben ihre Rettung als ein Wunder und dankten Gott für ihr Überleben.
Der Erdrutsch hat nicht nur zahlreiche Häuser zerstört, sondern auch eine wichtige Verkehrsader blockiert, die zur Porgera-Goldmine führt, die von Barrick Niugini Ltd betrieben wird. Diese Blockade hat erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf das Land, da sie die Hauptverbindung zur Mine unterbricht.
Papua-Neuguinea, das im südwestlichen Pazifik liegt, hat eines der feuchtesten Klimas der Welt. Wissenschaftler warnen, dass der Klimawandel zu intensiveren Regenfällen und einem erhöhten Risiko von Erdrutschen führen könnte. Der Erdrutsch verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu ergreifen und die Infrastruktur in gefährdeten Regionen zu stärken.
Die Situation in Papua-Neuguinea bleibt kritisch, und die internationalen Bemühungen zur Unterstützung der Rettungsaktionen sind von entscheidender Bedeutung. Die Herausforderungen sind enorm, doch die globale Gemeinschaft muss gemeinsam handeln, um den Menschen vor Ort zu helfen und zukünftige Katastrophen besser zu bewältigen.