
Schießerei in Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen
Am Morgen rückten Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und Notfallseelsorge zu einem Großeinsatz zu Halle 56 des Werks aus. Die Polizei twitterte, dass keine weitere Gefahr für die Mitarbeiter im Werk bestehe. Informationen zum Motiv des Verdächtigen waren zunächst nicht verfügbar. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt. Zur Art der Schusswaffe und zur Zahl der abgegebenen Schüsse hielten sich die Ermittler vorerst bedeckt. Der mutmaßliche Schütze sollte noch am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden.
Zum Motiv des verdächtigen Einzeltäters machten die Ermittler zunächst keine Angaben. Auch zu der Frage, ob sich der 53-Jährige und die beiden getöteten Männer kannten, und zur Nationalität des Verdächtigen, machte der Polizeisprecher am Donnerstag zunächst keine Angaben. Es liefen Vernehmungen durch die Kriminalpolizei, hieß es.
In einer Erklärung sagte Mercedes-Benz, dass im Werk Sindelfingen zwei Menschen getötet worden seien, und sagte, man sei "zutiefst schockiert und traurig über die tragische Nachricht". "Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Familien und allen Kollegen vor Ort", heißt es in der Erklärung des Unternehmens.
Das weitläufige Werk in Sindelfingen beschäftigt rund 35.000 Arbeiter und fertigt Luxuslimousinen der E-Klasse und S-Klasse sowie CLS- und GLC-Coupés, heißt es auf der Website des Unternehmens. Darüber hinaus sind hier die Abteilungen Planung, Einkauf sowie Entwicklung und Design untergebracht.
Im Februar 2022 hatte ein Autofahrer mit einem Kleinbus eine Schranke des Werks durchbrochen und Gas gegeben. Ein Bordstein und eine Verkehrsinsel beendeten die Raserei, der damals 61-Jährige wollte zu Fuß fliehen. Dutzende Polizisten riegelten daraufhin das Werksgelände ab und stoppten den Verdächtigen. Der Mann bedrohte die Beamten nach eigenen Angaben mit einem Klappmesser, bis ein Polizist den 61-Jährigen mit einem Schuss am Bein verletzte. Laut den Ermittlern kam der Mann damals in eine psychiatrische Einrichtung.
agenturen