
Waldbrände in Chile - Über 300 Menschen werden immer noch vermisst
Präsident Gabriel Boric , der die Region am Dienstag besuchte, sagte, dass mindestens 3.000 Häuser niedergebrannt seien, da sich die Brände duch das trockene Wetter und starkem Wind schnell ausbreiteten. Die Brände begannen am Freitag am bergigen Ostrand von Viña del Mar, einem Badeort der für ein Festival bekannt ist, das die Besten der lateinamerikanischen Musik anzieht. Zwei weitere Städte, Quilpé und Villa Alemana, wurden ebenfalls schwer getroffen.
Innenministerin Carolina Tohá sagte am Samstag zuvor, dass im Zentrum und Süden des Landes die Temperaturen diese Woche ungewöhnlich hoch waren. Die tödlichsten Brände sind in der Region Valparaíso, wo die Behörden Tausende Menschen aufforderten, ihre Häuser zu räumen. Unterdessen wurden Anwohner in weiter von den Bränden entfernten Gebieten aufgefordert, zu Hause zu bleiben, damit sich Feuerwehrfahrzeuge, Krankenwagen und andere Einsatzfahrzeuge leichter auf den Straßen fortbewegen können.
In der Region Valparaíso wurden drei Notunterkünfte errichtet und 19 Hubschrauber und mehr als 450 Feuerwehrleute in die Gegend entsand, um bei der Bekämpfung der Brände zu helfen, sagte Tohá. Die Brände befinden sich auf schwer zugänglichen Bergen, beispielsweise in unsicheren Vierteln am Rande von Viña del Mar.
Das Wetterphänomen El Niño hat in diesem Jahr im Westen Südamerikas zu Dürren und überdurchschnittlich hohen Temperaturen geführt, was die Gefahr von Waldbränden erhöht. Nach Angaben der chilenischen Forstbehörde CONAF, die die Brände als "extrem" bezeichnete, wurden allein in Valparaiso bereits rund 7.000 Hektar verbrannt. Während Chile und Kolumbien mit steigenden Temperaturen zu kämpfen haben, droht die Hitzewelle in den kommenden Tagen auch Argentinien, Paraguay und Brasilien zu erfassen.
Am Freitag verhängte der chilenische Präsident Gabriel Boric "aufgrund der Katastrophe den Ausnahmezustand, um über alle notwendigen Ressourcen" zur Bekämpfung der Brände zu verfügen. "Alle Kräfte sind im Kampf gegen die Waldbrände im Einsatz", sagte er in einer auf der Social-Media-Plattform X veröffentlichten Nachricht. Die Rettungskräfte sollten sich am Samstagmorgen treffen, um die Lage zu beurteilen. Nach Angaben der chilenischen Forstbehörde CONAF, die die Brände als "extrem" bezeichnete, wurden allein in Valparaiso bereits rund 7.000 Hektar verbrannt.