
Indonesien wählt einen neuen Präsidenten
Der bisherige Präsident Joko Widodo darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Die besten Chancen für die Nachfolge hat der ehemalige General und derzeitige Verteidigungsminister Prabowo Subianto, der die Fortsetzung von Widodos Politik verspricht. "Die Hoffnung ist, zu gewinnen", sagte Subianto vor seiner Stimmabgabe.
Der 72-Jährige zählt zur alten politischen Elite des Landes und kandidiert bereits zum dritten Mal. Subiantos Vize ist der älteste Sohn des scheidenden Präsidenten, Gibran Rakabuming Raka. Auf Nachfrage sagen die meisten Wähler, dass nur Prabowo die nötige Erfahrung mitbringe, um den wirtschaftlichen Siegeszug der Jokowi-Ära fortzuführen. Dass er den Sohn des Amtsinhabers, Gibran Rakabuming Raka, als Vize-Präsidenten nominiert hat, sehen Beobachter als Geniestreich. Gibran ist wie sein Vater extrem beliebt und verkörpert genau das, was sich die vielen Millenials und Generation-Z-Zugehörigen unter den Wählern wünschen: einen jugendliche Gegenpol zum Langzeit-Politiker Prabowo.
Gegen Prabowo treten der Gouverneur der Provinz Zentraljava, Ganjar Pranowo (55), und der frühere Gouverneur von Jakarta und Ex-Bildungsminister Anies Baswedan (54) an. Auf der Urlaubsinsel Bali bildeten sich schon am frühen Morgen Schlangen vor den Wahllokalen, viele kamen in ihrer traditionellen Kleidung. In der Hauptstadt Jakarta auf Java war der Zustrom wegen Starkregens zunächst verhalten: Teile der Mega-Metropole waren überschwemmt.
Offizielle Ergebnisse werden nicht vor März erwartet. Jedoch werden sogenannte Schnellauszählungen von staatlich anerkannten Umfrageinstituten noch am Mittwoch erwartet - in der Vergangenheit haben sich die Zählungen als zuverlässig erwiesen. Die Wahllokale schließen bereits um 13.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) - so ist es Tradition in Indonesien. Vorläufige Ergebnisse werden am Abend erwartet.