Trotz gemischter Wirtschaftsdaten und anhaltender Inflationsbedenken wird erwartet, dass die Zentralbank ihre Zinssätze unverändert lässt. Analysten spekulieren jedoch, dass die Pläne für Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf angepasst werden könnten. Der zinsbestimmende Offenmarktausschuss (FOMC) der Federal Reserve wird nach zweitägigen Debatten am Mittwoch seine Entscheidung über die Zinspolitik bekanntgeben. Derzeit liegt der Leitzins auf einem 23-Jahres-Hoch, und viele Analysten gehen davon aus, dass die Zinssätze vorerst unverändert bleiben werden. Die robuste Lage des Arbeitsmarktes und stagnierende Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung stützen diese Erwartung.

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat in einem Gastbeitrag für die "Rheinische Post" ihre Einschätzungen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage im Euro-Raum und zur Geldpolitik der EZB dargelegt. Der Beitrag folgt auf die jüngste Leitzinssenkung und gibt einen Einblick in die zukünftige Ausrichtung der EZB in Bezug auf die Inflation und die Zinspolitik.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in einer historischen Entscheidung nach einer Serie von Leitzinserhöhungen zum ersten Mal seit fast fünf Jahren ihre Zinssätze gesenkt. Nach knapp neun Monaten auf einem Rekordhoch wurden die Leitzinssätze gesenkt. Der Einlagenzins, den Banken für geparkte Gelder erhalten, wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent reduziert.

Trotz der erwarteten Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent ist es unwahrscheinlich, dass dies einen schnellen Lockerungszyklus einleitet, da die anhaltende Inflation weiterhin eine Herausforderung darstellt. Seit Mitte 2022 hat die EZB einen beispiellosen Zinserhöhungszyklus eingeleitet, um die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise, die durch die russische Invasion in der Ukraine und pandemiebedingte Lieferkettenprobleme verursacht wurden, zu bekämpfen.

Seine Aussagen geben Einblick in die Überlegungen der EZB und deren Herangehensweise an Zinssenkungen sowie die allgemeinen wirtschaftlichen Trends in der Eurozone. Rehn betont, dass die EZB nicht darauf warten muss, dass die Federal Reserve ihre Zinssätze ändert, bevor sie entsprechende Maßnahmen ergreift.

Das jüngste Protokoll der Sitzung der Europäischen Zentralbank deutete auf eine steigende Chance für eine Lockerung der Geldpolitik im Juni hin. Während eine Mehrheit die Beibehaltung der aktuellen Zinssätze befürwortet, plädierten einige Mitglieder bereits im April für sofortige Senkungen.

Die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt hat den Leitzins zuvor zum sechsten Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau belassen. Damit liegt er nun weiter in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent - das höchste Niveau seit mehr als 20 Jahren. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen. Powell machte jedoch deutlich, dass er eine Zinserhöhung für unwahrscheinlich halte.

Nach drei gerade heißer als erwarteten Inflationsberichten haben sich die Beamten der Federal Reserve vorsichtiger über die Aussicht auf Zinssenkungen in diesem Jahr verhalten. Die große Frage, nachdem sie ihre letzte politische Sitzung am Mittwoch beendet haben, wird sein: Werden sie in diesem Jahr überhaupt noch Zinssenkungen signalisieren?

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) berät am Donnerstag in Frankfurt über die Geldpolitik im Euroraum. Beobachterinnen und Beobachter erwarten, dass die Leitzinsen erneut unverändert bleiben (Bekanntgabe 14.15 Uhr). Bereits bei den vergangenen vier Sitzungen hatte es keine Veränderungen gegeben. Bei der nächsten Sitzung im Juni könnte es Experten zufolge aber erste Senkungen geben.

Das in Frankfurt ansässige Institut hat seine Leitzinsen seit Oktober 2023 unverändert gelassen, nachdem es eine beispiellose Serie von Zinserhöhungen zur Eindämmung der glühenden Inflation durchgeführt hatte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte nach der Sitzung im letzten Monat, dass die Mitglieder des EZB-Rats noch nicht "zuversichtlich" seien, was die Inflation angeht, um über eine Lockerung der Zügel nachzudenken.