
Europäische Zentralbank unabhängig von Fed: Olli Rehn zur Geldpolitik und Wirtschaftsaussichten
Er hebt hervor, dass die EZB ihre Entscheidungen unabhängig von denen der Fed trifft und nicht an einen vordefinierten Zinspfad gebunden ist. Diese Unabhängigkeit unterstreicht die Eigenständigkeit der europäischen Geldpolitik und ihre Anpassungsfähigkeit an die spezifischen wirtschaftlichen Bedingungen in der Eurozone.
Rehn verweist auf aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen in der Eurozone, wie einen Abwärtstrend bei der Kerninflation und ein moderateres Lohnwachstum. Diese Faktoren könnten eine Senkung der Leitzinsen im Juni rechtfertigen. Er hebt hervor, dass die EZB ihre Geldpolitik an die Bedürfnisse der Eurozone anpassen wird, basierend auf den vorliegenden wirtschaftlichen Daten und Entwicklungen, unabhängig von Entscheidungen anderer Zentralbanken.
Rehn spricht sich gegen vorgefertigte Pläne aus, wie sie bei der Fed üblich sind, und bevorzugt eine flexible Herangehensweise, bei der Entscheidungen von Meeting zu Meeting getroffen werden. Diese Flexibilität ermöglicht es der EZB, schnell auf sich ändernde wirtschaftliche Gegebenheiten zu reagieren und angemessene geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen.
Darüber hinaus betont Rehn die Bedeutung von Investitionen in Europa, insbesondere in die Bereiche Energiewende und Digitalisierung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Er spricht sich für eine "Finanzierungs- und Investitionsunion" aus, die durch eine effizientere Nutzung der Europäischen Investitionsbank erreicht werden könnte. Dieser Ansatz zielt darauf ab, öffentliche und private Investitionen zu lenken und Europa langfristig wirtschaftlich zu stärken.