Erdogan wurde auf dem internationalen Flughafen von Bagdad von Premierminister Mohamed Shia al-Sudani mit 21 Salutschüssen begrüßt, wie das Staatsfernsehen zeigte, während eine Blaskapelle die irakische und die türkische Nationalhymne spielte.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan empfängt am Samstag den Chef der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija. Das Treffen soll in Istanbul stattfinden. Erdogan ist seit Beginn des vom Hamas-Angriff auf Israel ausgelösten Krieges einer der schärfsten Kritiker Israels. Die Hamas betrachtet der türkische Präsident als "Widerstandsgruppe".

Die Türkei, ein entschiedener Kritiker der israelischen Militäraktionen in Gaza, kündigte zunächst an, dass sie den Export von 54 Produktarten nach Israel mit sofortiger Wirkung beschränken werde. Zu den Produkten gehören Aluminium, Stahl, Bauprodukte, Kerosin und chemische Düngemittel. Als Reaktion auf die türkischen Handelsbeschränkungen sagte Israel, es bereite ein Verbot von Produkten aus der Türkei vor.

Die größte Oppositionspartei, die sozialdemokratische CHP, erklärte sich in Istanbul und Ankara, den größten Städten des Landes, zum Sieger. Mit der Bekanntgabe von endgültigen Ergebnissen wird im Laufe des Montags gerechnet. "Leider haben wir nicht die Ergebnisse erzielt, die wir uns gewünscht haben", sagte Erdogan am Sitz seiner AKP in Ankara vor einer ungewöhnlich stillen Menschenmenge. "Wir werden natürlich die Entscheidung der Nation respektieren."

In der Türkei finden am Sonntag Kommunalwahlen statt, bei denen darüber entschieden wird, wer Istanbul und andere wichtige Städte kontrollieren darf. Die Abstimmung ist auch ein Barometer für die Popularität des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der versucht, die Kontrolle über wichtige städtische Gebiete zurückzugewinnen, die er vor fünf Jahren an die Opposition verloren hat.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Freitag zu Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Istanbul, dessen NATO-Mitgliedsland versucht hat, seine engen Beziehungen sowohl zu Kiew als auch zu Moskau auszugleichen und wiederholt angeboten hat, als Friedensvermittler zwischen ihnen zu fungieren ihnen. Die Gespräche würden sich auch auf eine mögliche neue Maßnahme konzentrieren, die die Navigationssicherheit von Handelsschiffen im Schwarzen Meer gewährleisten würde, sagte der Beamte. Der Beamte sprach gemäß dem Protokoll der türkischen Regierung unter der Bedingung, anonym zu bleiben.

Der Besuch findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem intensive diplomatische Bemühungen unternommen werden, um die Kämpfe im fast fünf Monate andauernden Krieg zwischen Israel und der Hamas zu beenden, der durch die Anschläge der palästinensischen militanten Gruppe am 7. Oktober ausgelöst wurde. Ägypten, Katar und die Vereinigten Staaten haben in wochenlangen Gesprächen vermittelt, um bis zum Beginn des muslimischen heiligen Monats Ramadan in einer Woche einen Waffenstillstand zu erreichen.

Erdogan wurde am Flughafen Kairo von seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi begrüßt und die beiden Männer tauschten auf dem Rollfeld einen Händedruck, wie Liveaufnahmen seiner Ankunft zeigten. Erdogan, ein ausgesprochener Kritiker des israelischen Verhaltens im Gaza-Krieg, sagte am Montag, er werde mit Sisi über die Bemühungen sprechen, das Blutvergießen zu stoppen. Ägypten war Gastgeber gemeinsamer Bemühungen mit Katar und den Vereinigten Staaten, um einen neuen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas auszuhandeln.

Millionen Menschen in der ganzen Türkei trauerten am Dienstag um den Verlust von mehr als 53.000 Freunden, Angehörigen und Nachbarn bei dem katastrophalen Erdbeben im Land vor einem Jahr. Anlässlich der sogenannten "Jahrhundertkatastrophe" organisierte die Regierung eine Reihe von Veranstaltungen zum Gedenken an den ersten Jahrestag der Katastrophe im Süden der Türkei.